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  • Von Redaktion
  • 01.05.2013 um 23:04
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Zu kostenorientiert führt Swiss Life den ehemaligen AWD, findet Carsten Maschmeyer. Der Schweizer Versicherer ruiniere dadurch den Ruf seines ehemaligen Finanzvertriebs.

Swiss Life übernahm den AWD 2007 von seinem Gründer Carsten Maschmeyer. Inzwischen hat der Versicherer den Finanzvertrieb in Swiss Life Select umbenannt. „Die jetzigen Akteure führen das Unternehmen zu technokratisch und kostenorientiert”, so der Milliardär in einem Interview mit dem „Spiegel“.

“Andere Kultur” ist für die Probleme verantwortlich

Der drastische Einbruch beim Umsatz auf 489 Millionen Euro – 2007 waren es noch 762 Millionen Euro – lasse sich nicht alleine durch die Finanzkrise erklären. Vielmehr seien die Probleme des Unternehmens auf „eine andere Kultur“ und „ein anderes Geschäftsverständnis“ der Vorstände zurückzuführen.

Gerade den Umgang der Swiss Life mit Klagen gegen den AWD kritisiert Maschmeyer. Seine Schweizer Nachfolger seien „deutlich hartleibiger und kurzsichtiger” und würden versuchen “alle juristischen Mittel auszuschöpfen, statt irgendwo klein beizugeben“. Und weiter: „Das halte ich für einen Fehler. Es könnte längst Ruhe sein”, so Maschmeyer gegenüber dem “Spiegel”.

Image noch nie so schlecht

Noch nie sei das Image des Finanzvertriebs so schlecht gewesen wie jetzt, stichelt der Milliardär. Der daraus resultierende Geschäftsausfall sei viel teurer als die Vergleichszahlungen.

Aber, aufgepasst, Maschmeyer übt auch Selbstkritik: „Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Wenn es diese Produktgattung nie gegeben hätte, wäre es für die Anleger und alle Berater besser gewesen.” Der AWD-Gründer bezieht sich damit auf geschlossene Fonds, die der AWD seinerzeit in großem Stil vertrieben hatte.

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