Altersvorsorge: Um im Kreise seiner Familie beruhigt den Ruhestand zu genießen, braucht es zusätzlicher Vorsorgebausteine. Riester ist nur eine Möglichkeit davon. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 14.04.2015 um 11:46
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Ursprünglich sollte die Riester-Rente die Rentenlücke schließen, die in den Reformjahren 2000 und 2001 durch Kürzungen bei der gesetzlichen Rente entstanden sind. DIW-Vorstand Gert Wagner erklärt im Interview, warum dieser Plan nicht aufgegangen ist und was er alternativ für den besseren Weg hält.

„Die Riester-Rente funktioniert nicht wie erhofft“, sagt Gert Wagner, Vorstand beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), in einem Interview auf taz.de. Den Grund dafür erklärt er so: „Für viele Niedrigverdiener lohnt sich die Riester-Rente nicht. Selbst wenn einige ein ganzes Arbeitsleben sparen, kommen sie am Ende nicht über die Grundsicherung.“

Deshalb ist für Wagner klar, die Riester-Rente sollte nicht mehr Teil der Mindestaltersvorsorge, sondern lediglich eine Variante der zusätzlichen Absicherung sein. So gehörten auch die staatlichen Zulagen für Riester abgeschafft.

Da die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, braucht es jedoch eine Alternative. Wagner sieht diese so: „Man sollte die betriebliche Altersvorsorge ausbauen. Damit können alle Beschäftigten obligatorisch erfasst werden, die einem Tarifvertrag angehören.“ Auf diese Weise würden zumindest alle Tarifbeschäftigen erreicht, denn mit Riester sei eine solche Zahl nicht zu schaffen.

Aber auch über höhere Rentenbeiträge und eine Garantierente lohne es sich nachzudenken, so Wagner weiter. Zum einen würden die deutschen Lohnstückkosten genug Spielraum für höhere Beiträge hergeben, zum anderen sollte die gesetzliche Rente so gestaltet sein, „dass jeder, der jahrzehntelang eingezahlt hat, eine auskömmliche Mindestrente bekommt, die über Hartz IV und der Grundsicherung liegt“.

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