Pfefferminzia Logo rgb
Frank Grund: Der oberste Versicherungsaufseher der Bafin macht sich Sorgen um den Zustand vieler Pensionskassen in Deutschland. © Bafin
  • Von Juliana Demski
  • 04.05.2018 um 16:39
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:55 Min

Die Zinsflaute bereitet der Finanzaufsicht Bafin zunehmend Sorge – vor allem über die Lage der Pensionskassen zeigen sich die Aufseher alarmiert. Diese sei inzwischen „noch ernster als vor zwei Jahren“, sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund. In der schwierigsten Gruppe befänden sich etwa zehn Prozent der Kassen, so Grund.

Während die anhaltende Nullzinspolitik beispielsweise Häuslebauern Freude bereitet, sorgt sie für viel Missmut in der Altersvorsorge. Laut Finanzaufsicht Bafin bleiben künftig wohl auch die Betriebsrenten nicht verschont: „Ohne zusätzliches Kapital von außen werden einige Pensionskassen nicht mehr ihre vollen Leistungen erbringen können“, warnt Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund.

Ein Drittel der gut 130 Pensionskassen kontrolliere die Bafin bereits verstärkt. „Wir drängen sie, bei ihren Trägern oder Aktionären rechtzeitig Unterstützung einzufordern“, erklärt Grund. So mache sich die Aufsicht bei etwa 10 Prozent der Kassen „erhebliche Sorgen“.

„Alle Verantwortlichen sollten Interesse daran haben, Pensionskassen vor einer Schieflage zu bewahren“, so Grund weiter. „Nur dann bleibt die betriebliche Altersvorsorge ein stabiler Pfeiler der Alterssicherung in Deutschland.“

Pensionskassen sitzen auf Anlageberg von 165 Milliarden Euro

Hintergrund ist, dass es die niedrigen Zinsen den Lebensversicherern und Pensionskassen immer schwerer machen, die vor Jahren in Verträgen zugesagten Leistungen am Kapitalmarkt auch zu erwirtschaften. Im schlimmsten Fall drohen Leistungskürzungen.

Die Bafin geht davon aus, dass die Pensionskassen hierzulande Kapitalanlagen von 165 Milliarden Euro verwalten. Bei den Lebensversicherern seien es etwa 900 Milliarden Euro, wie die Wirtschaftswoche berichtet.

autorAutor
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Zuletzt hinzugefügt
„Schadenbearbeitung war immer wie ein Wurmfortsatz“
„Lass mal reden“ mit Sami Charaf Eddine (Claimflow)

„Schadenbearbeitung war immer wie ein Wurmfortsatz“

„Wie willst du denn 1 Million Versicherte individuell ansprechen?“
„Lass mal reden“ mit Ingo Gregus (Adesso Digitalagentur)

„Wie willst du denn 1 Million Versicherte individuell ansprechen?“

Zuletzt hinzugefügt
Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Die besten Maßnahmen, mit denen Versicherer Maklern helfen
OMGV Award für Maklerunterstützung 2023

Die besten Maßnahmen, mit denen Versicherer Maklern helfen

Zuletzt hinzugefügt
„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

„Es gibt kaum Branchen, die eine höhere Verantwortung tragen“
Interview-Reihe 'Mit Vision – Auf dem Weg zum Unternehmer'

„Es gibt kaum Branchen, die eine höhere Verantwortung tragen“

Skip to content