Zwei Männer arbeiten im niederbayerischen Geiselhöring an einem defekten Wasserrohr: Ein Rohrbruch setzt oft ganze Zimmer oder Gebäudeteile unter Wasser. Die Schäden sind meist enorm. Zum Glück springt in diesem Fall die Wohngebäudeversicherung ein. © dpa/picture alliance
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  • 25.07.2018 um 11:19
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Ob nach Frostschaden oder Rohrbruch – kommt es zu einem Schaden durch austretendes Leitungswasser, kann das sehr schnell sehr teuer werden. Gerade bei älteren Gebäuden mit Rohrsystemen, die 30 Jahre oder älter sind, ist die Gefahr für Schäden hoch.

In einem anderen Fall blieb ein Hausbesitzer auf einem Schaden in Höhe von 8.700 Euro sitzen, der durch das Überlaufen der Dachrinnen entstand – ein Regenabflussrohr auf dem Grundstück war durchgebrochen. Auch hier urteilten die Richter, dass ein Regenwasserrohr laut Versicherungsbedingungen nicht zu den Zu- oder Ableitungsrohren der Wasserversorgung zählt (Aktenzeichen 23 0 786/09).

Einige Anbieter leisten in diesen Fällen aber trotzdem. So erstattet die Janitos in ihrem Gebäude-Tarif Best Selection bei Regen- und Schmelzwasser bis zu 5.000 Euro für Schäden. Ebenso macht es die NV im Tarif Wohnhaus-Premium.

Sanierungen im Westen sind seltener

Was die Zahlen des Versicherungsverbands GDV übrigens auch zeigen, ist ein starkes Gefälle zwischen West- und Ostdeutschland. Während Köln, Krefeld, Mannheim oder Karlsruhe überdurchschnittlich oft Wasserschäden verzeichnen, treten sie in Ostdeutschland flächendeckend wesentlich seltener auf. Der Grund: „In Ostdeutschland sind nach der Wiedervereinigung viele Gebäude saniert worden. Das ist ein Grund, warum die Schäden dort im Vergleich zum Westen seltener sind“, sagt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung beim GDV.

Viele Schäden wären seiner Ansicht nach daher vermeidbar, wenn die Wasserleitungen regelmäßig gewartet würden. Hauner: „Eigentlich müssten Hausbesitzer nach rund 30 Jahren ihr Rohrleitungssystem überprüfen, wenn nicht sogar bereits sanieren lassen.“ Diese Aussage stützen Untersuchungen des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Danach hält ein Wasserleistungssystem in einem privaten Haushalt zwischen 30 und 50 Jahre. Statistisch gesehen tritt jedoch alle 15,6 Jahre ein Schaden auf.

Das „biologische“ Gebäudealter senken

Viele Versicherer haben auf diese Situation reagiert. „Sie erheben für höhere Gebäudealter Zuschläge oder geben bei jungen Gebäuden entsprechende Rabatte“, sagt Domcura-Mann Holz. „Auch die nachträgliche Honorierung durch einen Nachlass bei Nachweis einer Sanierung ist nicht unüblich.“

Die Domcura bietet in ihrer Wohngebäudeversicherung, dem Einfamilienkonzept, diesen Preisnachlass an. So erhalten Kunden des Assekuradeurs bis zu 60 Prozent Rabatt auf den Grundbeitrag, wenn sie bei älteren Wohngebäuden Kern- oder Teilsanierungen durchführen und damit das „biologische“ Gebäudealter senken. Auch die Grundeigentümer-Versicherung aus Hamburg bietet einen solchen „Neubau-Rabatt“ an: Bei Neubauten, aber auch bei älteren Immobilien, die kernsaniert wurden, können Kunden bis zu 54 Prozent des Jahresbeitrags sparen.

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