- Von Achim Nixdorf
- 04.02.2022 um 14:21
Männer verdienen noch immer bis zu 30 Prozent mehr als Frauen. Trotzdem sind Frauen die besseren Sparfüchse. Das zeigt eine aktuelle Studie der Fintech-Bank N26, in der das Sparverhalten in den größten Volkswirtschaften Europas untersucht wurde. Demnach legen Frauen 22 Prozent ihres Einkommens auf die hohe Kante, während Männer gerade einmal 16 Prozent ansparen.
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Wie lassen sich diese Unterschiede erklären? Offenbar spielen hier neurologische Gründe eine Rolle. „In Untersuchungen ist festgestellt worden, dass das Kontrollsystem im Gehirn von Frauen größer ist als bei Männern“, sagt Mira Fauth-Bühler, Professorin für Wirtschaftspsychologie und Neuroökonomie an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management in Stuttgart. Das bedeutet: Weibliche Gehirne sind offenbar besser in der Lage, riskante und impulsive Verhaltensweisen wie übermäßige Geldausgaben zu unterdrücken.
„Sparen ist ein täglicher Kampf“
Laut Fauth-Bühler ist Sparen ein täglicher Kampf zwischen dem inneren Belohnungssystem eines Menschen, das auf die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin wartet, und dem Kontrollsystem, das das Erreichen langfristiger Ziele überhaupt erst ermöglicht. „Das Kontrollzentrum unseres Gehirns ist eine der Regionen, die sich als letztes vollständig entwickeln“, so die Psychologin. Das sei auch ein Grund dafür, warum junge Menschen risikobereiter seien und sich weniger fürs Sparen interessierten als ältere Menschen.
Das Sparverhalten der Deutschen
Im vergangenen Jahr haben die deutschen N26-Nutzer der Studie zufolge durchschnittlich 368,22 Euro pro Monat zur Seite gelegt. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 2.061,17 Euro pro Nutzer sind das 18 Prozent des monatlichen Einkommens. Nur Spanier haben prozentual gesehen einen größeren Teil ihres Einkommens (23 Prozent) auf die hohe Kante gelegt.
Bei einem innerdeutschen Vergleich der Metropolen zeigte sich, dass die eifrigsten Sparfüchse offenbar in München leben. Die Menschen in der bayerischen Landeshauptstadt legen danach 20 Prozent ihres Monatseinkommens zur Seite, gefolgt von Berlin mit 19 und Hamburg mit 14 Prozent.
Zur Studie
Die N26-Studie basiert nach eigenen Angaben auf einer Analyse von anonymisierten Daten zum Ausgabe- und Sparverhalten von über 60.000 deutschen, 40.000 französischen, 10.000 spanischen, 20.000 italienischen und 1,7 Millionen globalen Kunden. Alle wichtigen Ergebnisse können Sie hier einsehen.
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