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Soll der Altersarmut vorbeugen: die Riester-Rente. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 08.07.2015 um 08:55
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass die Riester-Rente wohl nicht dabei hilft, Geringverdiener vor der Altersarmut zu bewahren. Vielmehr sollen vor allem Gutverdiener die Vorteile der staatlich geförderten Rente genießen.

In der Studie heißt es: „Wie eine Auswertung von repräsentativen Daten der ergab, verteilen sich rund 38 Prozent der Gesamtförderung auf die obersten zwei Zehntel der verfügbaren Einkommen in der Gesamtbevölkerung.“ Dagegen sollen nur rund 7 Prozent auf die unteren beiden Zehntel der verfügbaren Einkommen fallen, errechneten die Forscher.

Das liegt laut der Forscher auch daran, dass Haushalte mit niedrigen Einkommen einfach seltener Riester-Verträge abschließen. So würden in der Gesamtbevölkerung nur rund 7 Prozent des untersten Zehntels, aber rund 22 Prozent des obersten Zehntels zurzeit riestern.

Etwas ausgeglichen wird das wiederum davon, dass die Förderung für Niedrigverdiener relativ zum Einkommen großzügiger ist.

Die Parteien reagierten unterschiedlich auf die Studie. Katja Kipping, Parteivorsitzende Die Linke, gab gegenüber der Nachrichtenagentur dpa an, dass die Riester-Rente sozialpolitisch unsinnig sei und die ohnehin Privilegierten privilegiere. Die Grünen fordern einen Neustart bei der Riester-Rente: „Geringverdiener brauchen eine Option, die sich für sie auch lohnt“, so Finanzexperte Gerhard Schick. „Die viel zu hohen Kosten der Riester-Produkte müssen runter.“

Bundesregierung und Versicherer widersprachen den Zahlen der Forscher. Vom Sozialministerium hieß es, dass fast die Hälfte der Zulagenempfänger im Jahr weniger als 20.000 Euro verdiene.

Der Versichererverband GDV betonte, dass die Förderung nie dafür gedacht gewesen sei, allein oder vor allem Geringverdiener bei der Altersvorsorge zu unterstützen. Es gehe vielmehr darum, das sinkende Rentenniveau wieder einigermaßen aufzufangen. Was die Zulagen angehe, sprächen die Zahlen der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) eine eindeutige Sprache:

•    64,8 Prozent der Zulagen würden an Menschen ausgezahlt mit Einkommen bis 30.000 Euro. 25 Prozent der Zulagen gingen an Menschen mit Einkommen unter 10.000 Euro.
•    1,87 Milliarden Euro der Grund- und Kinderzulagen würden an Frauen ausgezahlt, 820 Millionen Euro an Männer.

„Diese Zahlen zeigen, dass das Besondere der Riester-Rente, das Zulagensystem, die im Hinblick auf ihre Alterseinkommen vor allem unterversorgten Bevölkerungsteile besonders gut fördert“, sagt Peter Schwark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim GDV.

Wie ist Ihre Erfahrung? Welche Kunden interessieren sich besonders für die Riester-Rente? Und bringt ihnen die staatliche Förderung etwas? Schreiben Sie uns gerne Ihre Erfahrungen in die Kommentar-Funktion unten oder besuchen Sie uns auf Facebook.

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