Axa Deuschland Report: Für das Alter vorzusorgen - darin sehen immer weniger Deutsche einen Sinn. Schuld sind unter anderem die derzeit niedrigen Zinsen. © Axa
  • Von Redaktion
  • 08.07.2015 um 14:15
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Der Versicherer Axa hat in einer Studie erfragt, wie Berufstätige und Rentner ihre Altersvorsorge-Situation sehen. Das Ergebnis: Den Alten geht’s gut – künftige Rentner haben Angst. Lust vorzusorgen haben trotzdem immer weniger. Einige Antworten auf das Wieso, Weshalb, Warum.

Ohne finanzielle Sorgen in Rente gehen – für die meisten deutschen Arbeitnehmer ein Traum. Daran glauben mag jedoch niemand mehr, wie der Versicherer Axa in seinem aktuellen Deutschland-Report zur Ruhestandsplanung raus gefunden hat. Denn 59 Prozent haben Angst, wenn sie an das Thema Altersvorsorge denken und 39 Prozent erwarten gar, als Rentner ihren Lebensstandard nicht halten zu können.

Fragt man indes Rentner von heute, dann zeigt sich ein ganz anderes Bild: 76 Prozent berichten über eine gleiche oder sogar verbesserte Lebensqualität.

Warum die Jungen sorgenvoll an die Zukunft denken

Insgesamt scheinen nur 60 Prozent der Arbeitnehmer überhaupt für die Rente zu sparen. Vor zehn Jahren hingegen waren es noch 82 Prozent. Generell, so Axa, scheint es so zu sein, dass die Befragten inzwischen am Sinn privater Altersvorsorge zweifeln. Zudem habe die anhaltende Niedrigzinsphase bereits drastische Spuren hinterlassen. So schließen 59 Prozent wegen der niedrigen Zinsen keine neuen Vorsorgeverträge mehr ab. Und jeder Fünfte hat deswegen auch schon bestehende Vorsorgeverträge gekündigt.

Die Krux an der Sache: „Die heute Erwerbstätigen verstärken mit diesem Verhalten fatalerweise genau den Effekt der Niedrigzinsphase. Aus Vorsorgeverträgen steht weniger für den späteren Ruhestand zur Verfügung, während gleichzeitig das Sicherungsniveau der gesetzlichen Rente in den nächsten Jahren stetig sinkt“, so der Kommentar von Axa-Vorstand Patrick Dahmen.

Grafik: Axa Deutschland Report 2015

Wieviel wir im Schnitt sparen und wieviel es eigentlich sein sollte

Wenn Arbeitnehmer sparen, legen sie im Schnitt monatlich 257 Euro zur Seite. Regional betrachtet gibt es jedoch deutliche Unterschiede. So sorgen Sachsen und Berliner mit gerade einmal 178 beziehungsweise 194 Euro vor. Hamburger und Saarländer sparen hingegen 323 beziehungsweise 345 Euro je Monat. Als notwendig allerdings, erachten die Befragten selbst einen Betrag von durchschnittlich 412 Euro.

Was die Jungen von den Alten lernen können

Auf die Frage, welches Fazit Rentner aus ihrer persönlichen Ruhestandsplanung ziehen, sagen 33 Prozent, sie hätten sich zu stark auf die gesetzliche Rente – also den Staat verlassen. In Sachsen und Sachsen-Anhalt sagt das sogar fast die Hälfte der Befragten.

Grafik: Axa Deutschland Report 2015

Auf welche Vorsorgeformen Sparer setzen

Es geht doch nichts über das eigene Heim: Das sagen 56 Prozent der Arbeitnehmer und wollen deshalb mit einer selbstgenutzten Immobilie vorsorgen. Knapp ein Viertel hält zudem vermietetes Immobilieneigentum für eine gute Altersvorsorge-Form.

Aber auch Erbschaften spielen für die Ruhestandsplanung eine Rolle. So erwarten im Schnitt 15 Prozent der Befragten hieraus weitere Einnahmen.

Für die Umfrage führte Axa 3.243 Telefoninterviews in allen 16 Bun¬desländern durch. Befragt hat der Versicherer die Erwerbstätigen und Ruheständler in den Monaten März und April 2015.

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