- Von Redaktion
- 23.06.2016 um 18:00
Für Frauen lohnen sich die Riester-Zulagen besonders: Von rechnerisch 100 Euro, die Frauen im Jahr 2012 in einen Riester-Vertrag eingezahlt haben, stammten im Durchschnitt 44,70 Euro vom Staat. Bei den Männern lag der Vergleichswert mit 22,70 Euro deutlich niedriger, so die Aussage des Versicherungsverbands GDV.
Allerdings sind die Zulagen nur ein Teil der Förderung, auch der Sonderausgabenabzug hilft bei der Vorsorge. Nach den aktuellen Zahlen der Zulagenstelle (ZfA) von 2012 erhielt jeder Riester-Sparer durchschnittlich eine Zulagen- beziehungsweise Steuerförderung von 331 Euro. Frauen profitierten von einer deutlich höheren Fördersumme (369 Euro) als Männer (283 Euro). Dies ist nach Angaben der ZfA im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger eine Kinderzulage erhalten. Die Kinderzulagen summierten sich auf gut 1,3 Milliarden Euro und damit auf annähernd die Hälfte der ausgezahlten Zulagen insgesamt (2,67 Milliarden Euro).
Besonders häufig würden die Riester-Zulagen von Menschen mit niedrigeren Einkommen in Anspruch genommen. Der Statistik zufolge verdienten 2012 fast zwei Drittel (63,2 Prozent) der Riester-Sparer weniger als 30.000 Euro pro Jahr.
Insgesamt förderte der Staat die Altersvorsorge mit Zulagen und Steuerermäßigungen in Höhe von rund 3,58 Milliarden Euro – das waren gut drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Verträge lag 2012 laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales bei 15,8 Millionen und ist bis 2016 auf 16,5 Millionen gestiegen. Von allen geförderten Personen erhielten laut ZfA rund 3,8 Millionen eine Steuerermäßigung über die gezahlten Zulagen hinaus.
Die ZfA-Statistik zeige aber auch: Die Riester-Zulagen könnten noch besser genutzt werden. Etwa zwei Drittel der Zulagenempfänger schöpfen den Förderrahmen fast vollständig aus. Familien nutzen die staatliche Förderung weitaus besser: Hier sind es drei Viertel, die die möglichen Zulagen fast vollständig abrufen.
„Die Riester-Förderung hat bislang die richtigen Zielgruppen erreicht, wenn auch noch nicht alle“, sagt GDV-Geschäftsführer Peter Schwark. Anstatt die erreichten Erfolge zu zerreden, sollte die Politik darauf aufbauen und das richtige Instrument noch besser machen. „Auch gesundheitspolitische Vorsorgeprogramme gelten nicht pauschal als gescheitert, nur weil nicht alle mitmachen“, so Schwark. Es gelte daher zuerst die verbliebenen Hindernisse zu beseitigen.
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