Vor allem in den östlichen Bundesländern deute ein Übergewicht an kleineren Vermögen und Sparraten auf eine geringe Sparfähigkeit hin, so die Analyse. © Union Investment
  • Von Lorenz Klein
  • 08.03.2017 um 10:25
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Jeder zweite Deutsche (52 Prozent) legt jeden Monat Geld auf die hohe Kante, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Allerdings ist die Sparneigung in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt: Während in Berlin nur gut 40 Prozent der Bürger jeden Monat Geld zurücklegen, liegt der Anteil der regelmäßigen Sparer in Niedersachsen und Bremen mit rund 56 Prozent deutlich höher, wie ein Bundesländervergleich im Auftrag von Union Investement zeigt.

„Es ist zu erkennen, dass in einigen Ländern mit kleineren Sparvermögen existenzielle Fragen rund um die Lebensstandardsicherung im Vordergrund stehen“, meint Union-Investment-Chef Reinke. „In Ländern mit höheren Sparvermögen nennen die Menschen häufiger allgemeinere Ziele wie beispielsweise finanzielle Unabhängigkeit.“

Regionale Unterschiede zeigen sich laut Union Investment auch beim Sparen für die Altersvorsorge: Das Thema sei zwar für jeden zweiten Deutschen (50,5 Prozent) ein Motiv zu sparen. Aber zwischen der höchsten (Hessen: 55,5 Prozent) und der niedrigsten Bewertung (Berlin: 44,8 Prozent) liegen „immerhin fast zehn Prozentpunkte“. Eine private Altersvorsorge abgeschlossen haben demnach 27,8 Prozent der Befragten.  Am aktivsten hierbei seien die Menschen in Thüringen. Hier sorgten 34,2 Prozent privat für ihr Alter vor, in Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht tun dies lediglich 18,7 Prozent.

Jeder Dritte meint, eigentlich zu wenig für die Altersvorsorge zu sparen

Dennoch herrsche bei jedem dritten Befragten eher Zweckoptimismus vor, so die Einschätzung der Autoren: So geben 32,4 Prozent der Befragten zu, für die Altersvorsorge eigentlich zu wenig zu sparen, hoffen aber trotzdem im Alter damit klarzukommen. Diese Einstellung sei in Sachsen überdurchschnittlich ausgeprägt (36,6 Prozent), in Schleswig-Holstein am wenigsten (27,7 Prozent).

„Man sieht auch, dass die private Altersvorsorge grundsätzlich überall ein Thema ist. Viele handeln, aber in einigen Bundesländern besteht besonders großer Nachholbedarf“, so Reinke. In einigen östlichen Landesteilen etwa sei „das Prinzip Hoffnung“ überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Hier gelte es, die Menschen davon zu überzeugen, dass es wichtig sei, das Thema nicht zu verdrängen, sagt der Experte.  

 

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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