Katja Kipping und Gregor Gysi von der Partei Die Linke © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 25.01.2016 um 15:16
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Staatlich verordnete Dämpfungsfaktoren sorgen dafür, dass die Renten künftig deutlich schmaler ausfallen. Nach neuen Berechnungen müssen die Bezieher schon heute jedes Jahr mit 722 Euro weniger auskommen.

Steigen die Löhne, steigen die Renten. So einfach wurde jahrzehntelang gerechnet. Doch davon kann schon längst keine Rede mehr sein. Rentner müssen sich mit geringen Anpassungen zufrieden geben. Das liegt einerseits daran, dass die Löhne lange Zeit nur wenig angehoben wurden, andererseits aber an den Dämpfungsfaktoren, die die Bundesregierung bei der Berechnung der Renten eingebaut hat.

Um die staatliche Altersversorgung bezahlbar zu halten, hat man den Riester-Faktor entwickelt. Er reduziert die Rente um einen Prozentpunkt, den Verlust muss jeder selbst ausgleichen. Zusätzlich schlägt als zweites ausgabensenkendes Instrument der Nachhaltigkeitsfaktor zu Buche. Eine anstehende Erhöhung wird dann um einen bestimmten Anteil gekürzt, wenn die Zahl der Rentner stärker steigt als die der Beitragszahler.

Laut Focus Online wirkt sich dies gravierend aus. Schon jetzt seien die Rentenanpassungen im Vergleich zu 2003 um rund 4,4 Prozentpunkte hinter der Lohnentwicklung zurückgeblieben. Das zeige eine Aufstellung der Fraktion Die Linke. Für den berühmten Eckrentner mit seinen 45 Beitragsjahren bedeute das einen Verlust von mehreren 100 Euro. Ohne die beschriebenen Rentenkürzungen hätte er jährlich rund 722 Euro mehr zur Verfügung.

Rechne man die Entwicklung bis zum Jahr 2029 hoch und berücksichtige dabei weitere Kürzungen von bis zu 8 Prozentpunkten, hätte der Durchschnittsrentner jährlich 2939 Euro weniger in der Tasche. Laut aktuellem Rentenversicherungsbericht sinkt das Rentenniveau so von rund 48 Prozent – im Verhältnis zum Durchschnittsverdienst – auf voraussichtlich knapp 45 Prozent bis zum Jahr 2029.

„Zuviel“ konstatiert die Linke und plädiert für ein Ende der Dämpfung. Ihre Forderung: Die Renten sollten nicht nur wieder eins zu eins den Löhnen folgen, das Rentenniveau sollte wieder auf den Stand vor 2002 angehoben werden. Vor Einführung der beiden Faktoren betrug es 53 Prozent des letzten Verdienstes.

Wie sich das auf die Höhe der Rentenbeiträge auswirken würde, bliebe noch auszurechnen.

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