- Von Redaktion
- 16.06.2016 um 10:52
Wie die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVR) des Statistischen Bundesamts zeigt, geben die Deutschen im Schnitt etwas mehr als die Hälfte ihres Konsumbudgets für Wohnen, Lebensmittel und Klamotten aus. Bei Familien, die aber nur mit einem Haushaltsnettoeinkommen
von unter 1.300 Euro im Monat auskommen müssen, ist das aber weit mehr. Zwei Drittel ihres verfügbaren Einkommens geht für diese Basisgüter drauf.
Menschen, die noch weniger Geld zur Verfügung haben, konsumieren oft mehr als sie einnehmen. So liegt etwa die Sparquote von Haushalten mit weniger als 900 Euro monatlich bei minus 19 Prozent, berichtet Die Zeit. 1998 waren es nur minus 10 Prozent. Das heißt aber nicht unbedingt, dass hier Schulden gemacht werden, auch das Angreifen der Ersparnisse fällt darunter.
Vor allem Mieterhaushalte sind danach betroffen, heißt es in dem Bericht weiter. Laut EVR-Daten wohnen vor allem Geringverdiener in Deutschland zur Miete, weil sie sich Eigentumswohnung oder Haus eben nicht leisten können. Außerdem zahlen sie anteilsmäßig am meisten fürs Wohnen. Spielraum für die Altersvorsorge bleibt da kaum. Auch, weil die Kosten fürs Mieten kräftig gestiegen sind.
Hatten Wohn-, Instandhaltungs- und Energiekosten 1993 noch einen Anteil von rund 26 Prozent an den Konsumausgaben der Haushalte, sind es mittlerweile fast 35 Prozent. Tendenz weiter steigend.
Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) glaubt daher, dass in Zukunft immer mehr Rentner auf Grundsicherung angewiesen sein könnten: „Altersarmut wird das nächste dringende sozialpolitische Problem“, sagt er.
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