Frank Huttel ist Leiter Portfoliomanagement bei Finet Asset Management © Finet
  • Von Manila Klafack
  • 10.02.2017 um 14:40
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2016 war in vielerlei Hinsicht ein turbulentes Jahr. Der Brexit und der Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentenwahl sorgten für Unruhe auf den Märkten. Im Interview spricht Frank Huttel, Leiter Portfoliomanagement bei Finet Asset Management, über die geopolitischen Auswirkungen und über Vermögensverwaltungsstrategien für Makler und Finanzberater.

Und wer, meinen Sie, könnte zu den großen Verlierern zählen?

Das ist sehr schwierig zu beantworten. Wir haben alle keine Glaskugel. Große Risiken sehe ich allerdings in der Türkei. Vielleicht gehören aber auch Smart-Beta-Strategien 2017 zu den großen Enttäuschungen.

Worauf müssen Makler jetzt vielleicht mehr denn je achten, wenn sie ihren Kunden Fonds anbieten und Depots verwalten?

Depots sollten in Zukunft breiter diversifiziert werden als in der Vergangenheit. Wir alle haben die Herausforderung, die Zinsseite, die lange ein verlässlicher Performance-Treiber war, zu ersetzen. Ganz können wir darauf nicht verzichten, aber die Anleiheseite muss risikoreicher und breiter werden. Wir kaufen sogar in einigen Strategien Katastrophen-Anleihen.

Dazu müssen liquide alternative Investments ins Portfolio beigemischt werden, die wirklich de-korrelierend sind und ein Portfolio beschützen. Viele dieser Strategien sind in der Lage, alternative Prämien beziehungsweise Faktoren zu liefern. Allerdings ist es als Berater nicht ganz einfach, einem Kunden diese Strategien zu erklären. Viele machen auch oft nur im Portfolio-Kontext Sinn und nicht als Einzelinvestment. Und der Aufwand für eine Beratung ist deutlich aufwändiger und macht nur ab gewissen Depotgrößen Sinn.  

Warum könnten Ihre standardisierten Vermögensverwaltungsstrategien für Makler spannend sein?

Gerade aus dem letztgenannten Grund ergibt eine Fonds-Vermögensverwaltung Sinn. Der Berater kann ab einem recht geringen Betrag Kunden in diese Strategien überführen, ohne den kompletten Beratungsaufwand zu betreiben. Alle Kunden, unabhängig vom Volumen, werden gleich behandelt und erhalten eine aktive Vermögensverwaltung, die sonst nur ab sechsstelligen Summen verfügbar ist. Insgesamt kann der Berater aus acht unterschiedlichen Strategien wählen. Auch kümmern wir uns zum Beispiel um das Reporting, und die Verlustschwellenüberwachung. Schon heute ist die Fonds-VV der Finet Asset Management Mifid II konform. Ebenso aus monetären Gesichtspunkten ist das Zuführen von Mandaten sehr attraktiv. Von der Verwaltungsvergütung von 1,5 Prozent pro anno zuzüglich Mehrwertsteuer erhält der Zuführer 50 Prozent – also 0,75 Prozent zuzüglich Mehrwertsteuer. Selbst wenn der Berater in den Ruhestand geht, erhält er weiter seinen Anteil – ähnlich einer Rente. Sicherlich eine Alternative zum Verkauf eines Bestandes.

Zu einer Ihrer Leistungen zählt das Auflegen von Private-Label-Fonds. An wen richten Sie das Angebot, und wie genau funktioniert das?

Wir bieten die Möglichkeit der Auflegung von Private-Label-Fonds für Partner in- und außerhalb unseres Haftungsdaches an. So begleiten wir beispielsweise Certified Financial Planner, Financial Advisors oder Vertriebe von der Planung bis zur Umsetzung des Fonds. Dabei sollte ein Volumen von 10 Millionen Euro innerhalb eines Jahres erreicht werden, um kosteneffizient zu arbeiten. Unsere Dienstleistung umfasst dabei den Set-up des Fonds inklusive Depotbank und Kapitalverwaltungsgesellschaft, die Zulassung, die Einrichtung der Vertriebskanäle unter anderem in Deutschland und der Schweiz und die Abrechnung der Bestandsprovisionen bis hin zum täglichen Management des Fonds und den Backoffice-Dienstleistungen. Der Fondsinitiator übernimmt die Rolle des externen Advisors, Finet Asset Management das Portfoliomanagement.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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