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Will am Sicherungsniveau in der gesetzlichen Rente festhalten: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) © picture alliance / Flashpic | Jens Krick
  • Von Andreas Harms
  • 26.02.2024 um 12:47
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Noch liegt das Rentenpaket II nicht vor, aber einige Pläne sind schon bekannt. Nur drückt sich die Regierung offenbar darum, genaue Zahlen und Prognosen zu Beiträgen und Niveau der gesetzlichen Rente bekanntzugeben. Das ruft das Institut der deutschen Wirtschaft auf den Plan, um die vielen Unbekannten anzukreiden.

Dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sind die Pläne und Prognosen im Rentenpaket II zu ungenau. Demnach fehlen konkrete Zahlen zur Zukunft von Beiträgen in der gesetzlichen Rente, Möglichkeiten zur privaten Vorsorge und am Ende auch Bedarf an Generationenkapital. Das Rentenpaket liegt final noch nicht vor, es sind aber schon einige Pläne bekannt.

In einem aktuellen Beitrag geht Jochen Pimpertz, verantwortlich beim IW für die Themen Staat, Steuern und soziale Sicherung, speziell auf die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ein. Denn der wolle das Rentenniveau bis Ende der Dreißigerjahre bei mindestens 48 Prozent halten. Aber er will wohl auch nicht am Renteneintrittsalter von dann 67 Jahren rütteln. „Schon rechnerisch müssen dadurch die Beiträge stark steigen“, schreibt Pimpertz in einem Kommentar.

Folgende Rechnung macht er dabei auf: Wie schon die Bundesregierung eingeräumt hat, soll der Beitragssatz von heute 18,6 auf gut 21 Prozent im Jahr 2037 steigen. Sogar wenn das Sicherungsniveau bis dahin auf 45 Prozent sinkt (was ja eigentlich nicht geplant ist). Will also die Regierung die 48 Prozent halten, muss der Beitrag sogar über 21 Prozent hinaus steigen. Doch dazu fehlten bislang Zahlen, bemängelt Pimpertz.

Auch der Plan für das Generationenkapital ist ihm noch zu wenig konkret. Die sogenannte „Stiftung Generationenkapital“ soll aus einem Aktienvermögen bestehen, dessen laufende Erträge die gesetzliche Rente teilfinanzieren sollen. „Das könnte helfen, den Beitragssatzanstieg zu bremsen“, meint auch der IW-Mann. Doch auch hier Mängel: Wegen der nicht vorliegenden Zahlen zur Zukunft der Beiträge wisse man nicht, wie schwer das Generationenkapital werden muss. Das Vermögen existiert zudem noch gar nicht, und bis auf einen Plan für die erste Rate von 12,5 Milliarden Euro im Haushalt 2024 liegt nichts Greifbares vor.

Weshalb Pimpertz fordert: „Damit es eine für alle Generationen verlässliche Alterssicherung werden kann, sollte die Bundesregierung offenlegen, wie sich das Rentenpaket II konkret in Zahlen auswirkt.“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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