Manuel Ströh, Gründer und Geschäftsführer von Mobilversichert. © Mobilversichert
  • Von Lorenz Klein
  • 12.11.2018 um 10:26
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Wollen Makler auch in Zukunft bestehen, müssen sie ihre eigene Datenexpertise ausbauen – und zwar schnell. Das meint Manuel Ströh, Gründer und Geschäftsführer von Mobilversichert. Er will Vermittler auf diesem fordernden Weg unterstützen – und zwar mit dem Ansatz „Insurtech as a Service“. Was dahinter steckt, erklärt er hier.

Pfefferminzia: „Ist der klassische Versicherungsvermittler ein Auslaufmodell? Wir glauben Nein!“, heißt es auf der Webseite von mobilversichert. Was macht Sie da – trotz reger Debatten um Robo-Advisor, Alexa, Amazon und Co. – so sicher?

Manuel Ströh: Persönliche Beratung lässt sich schlicht nicht wegdigitalisieren. Makler werden also auch in Zukunft gebraucht. Gerade bei komplexen und teilweise sensiblen Themen wollen Kunden einen kompetenten Ansprechpartner, der sie kennt und der ihnen eine passende Versicherungslösung anbietet. Das ist und bleibt die Kernkompetenz des Maklers. Allerdings wird der Wettbewerb härter – wollen Makler an den Chancen der Digitalisierung teilhaben, müssen auch sie sich weiterentwickeln. Dazu gehört auch eine entsprechende digitale Infrastruktur, die es möglich macht, Daten schnell, einfach und professionell weiterzuverarbeiten. Hier müssen sie selber tätig werden; aber auch Versicherer sollten entscheidend unterstützen.

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So gelingt Maklern die digitale Transformation

Die Muttergesellschaft von mobilversichert, Munich General Insurance Services (MGIS), bietet Großmaklern, Pools und Versicherern seit November 2018 „Insurtech as a Service“ an. Was verbirgt sich hinter diesem Slogan?

Unser „Insurtech as a Service“Modell bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Datenströme im Vertrieb zu optimieren – und zwar in kurzer Zeit und mit vergleichsweise geringem Aufwand. Dafür stehen verschiedene Module bereit, die einfach und unkompliziert als standardisierte Lösungen bereits bestehende IT-Systeme ergänzen. Damit können auch etablierte Player – Versicherer, Pools oder auch Großmakler – so smart und servicegerichtet arbeiten wie ein Insurtech. Basis ist die Verknüpfung von Vertriebs-Know-How mit Insurtech-Technologie.

Wer die Kundenschnittstelle erobert beziehungsweise verteidigt, hat die Macht, heißt es gern. Was ist die größte Herausforderung für Makler, wenn sie den Zugang zum immer digitaler denkenden Kunden behalten wollen und wie können Sie hier unterstützen?

Makler stehen vor einer zentralen Herausforderung: Wollen sie neben der neuen Onlinekonkurrenz bestehen, müssen sie ihre eigene Datenexpertise ausbauen, und zwar schnell. Wir unterstützen sie dabei. Zum Beispiel mit unserem Daten-Modul, mit dem Makler aktuelle Bestandsdaten einfach und zügig aus verschiedenen Quellen wie zum Beispiel Portalen digital generieren und zusammenführen können. Damit haben sie einen volldigitalen Bestand, mit dem sie sämtliche Kunden- und Vertragsdaten digital erfassen und steuern können – das ist die Grundlage um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch Versicherern bieten wir die Möglichkeit, über eine modularisierte Schnittstelle den Maklern ihrerseits sämtliche Bestandsdaten digital zur Verfügung zu stellen. Alle unsere Lösungen sind darauf ausgerichtet, die Weiterverarbeitung von Daten zwischen Kunden, Maklern und Versicherern zu optimieren und den gesamten Versicherungsvertrieb auf digitale Beine zu stellen.

Wie bewerten Sie die Entwicklung hinsichtlich des BIPRO-Standards – was gefällt Ihnen, was weniger?

Die Vereinfachung von Geschäftsprozessen wird in der Versicherungsbranche noch riesige Potenziale freisetzen. Insofern ist es gut, dass Brancheninitiativen auf den Weg gebracht werden. Allerdings wird es nach unserer Einschätzung dauern, bis die einzelnen Player von den Vorteilen wirklich profitieren. Makler brauchen aber jetzt Unterstützung, wenn sie im Wettbewerb mit neuen Playern bestehen wollen. Hier setzt auch unser Angebot an.

Zum Schluss ein kurzer Ausblick: Wie arbeitet der Vermittler in 5 Jahren?

Die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation werden den Maklerberuf aufwerten: Sie werden effizienter, individueller und gezielter beraten können und weniger Zeit mit Bürokratie und Verwaltung verbringen. Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist aber die professionelle Verarbeitung und Auswertung von Daten. Nur wenn es Maklern gelingt, ihre Datenkompetenz und ihr Wissen um den Kunden und seine Bedürfnisse kontinuierlich auszubauen und systematisch zu nutzen, werden sie zu den Gewinnern der Digitalisierung gehören. Hier können Insurtech-Technologien entscheidend unterstützen, da sie den Datenaustausch und die Verarbeitung von Daten zwischen den verschiedenen Akteuren im Versicherungsmarkt optimieren.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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