Unternehmensberater Peter Schmidt. © Consulting & Coaching Berlin
  • Von Peter Schmidt
  • 04.04.2022 um 22:57
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Für Verkäufer besteht eine komfortable Situation in der Auswahl der Nachfolgemöglichkeiten. Sehr gute Verkaufserlöse sind möglich, wenn im Vorfeld rechtzeitig notwendige „Hausaufgaben“ gemacht werden. Unternehmensberater Peter Schmidt erklärt in seiner Kolumne neue Trends.

Neue und modifizierte Modelle der Maklerrente

Auch bei den Maklerrenten ist deutliche Bewegung zu spüren. Mehrere Maklerpools haben hier nachgelegt und Modelle verbessert oder modifiziert. Einige der neuen Modelle sind eher als Versuche zu bewerten, überhaupt etwas anzubieten. Marktanalyse hätte da sicher den Pool-Horizont erweitert, auch wenn der eigene Vorteil dann etwas geringer ausgefallen wäre.

Interessanter sind die Mischmodelle, die zu verzeichnen sind. So kommt ein langjährig am Markt agierender Anbieter von Maklerrenten jetzt mit diesem Modell: Zweifacher Faktor auf die Bestandscourtage als Einmalkauf und dann ab Jahr drei eine Rente für insgesamt acht Jahre in Höhe von 50 Prozent auf die dann laufenden Bestandscourtagen.

An Maklerrenten-Modellen interessierten Maklern ist dennoch zu empfehlen, sich zur Auswahl der Modelle von inzwischen fast 20 Anbietern beraten zu lassen.  Die Probleme stecken wie immer im Leben im Detail, die der „Laie“ kaum überschauen kann. Dazu gehören auch die möglichen steuerlichen Folgen für den Makler oder seine Angehörigen, wenn der Bezieher der Maklerrente nach kurzer Zeit versterben sollte.

Nachfolgethema im Fokus

Trotz der kritischen Bewertung einiger neuer Maklerrenten-Modelle möchte ich es positiv bewerten, dass sich dem Thema Nachfolge mehr Dienstleister, Verbände und Organisationen zuwenden. Diese Aktivitäten sind ein großer Vorteil unserer Branche, die es so in anderen Bereichen der Volkswirtschaft nicht gibt.

Dennoch sehe ich es so, dass das Thema Nachfolge immer ein individuelles Thema, mit eigenen Vorstellungen und Besonderheiten der jeweiligen Maklerinnen und Makler ist, die den Ruhestand planen wollen. Und solche individuellen Beratungen findet bei den großen Service-Einheiten und standardisierten Modellen ganz einfach ihre Grenzen.

Interesse an individuellen Beratungen steigt

Allein an den Teilnehmerzahlen an Webseminaren zum Beispiel für Pools und IHKen leite ich ab, dass mehr Makler den „Ernst“ der Lage für einen geordneten Übergang der eigenen Nachfolge verstanden haben und handeln wollen. Daraus resultiert auch, dass die Nachfrage nach entsprechenden Beratungen, die übrigens vom BAFA auch mit Zuschüssen gefördert werden, gestiegen sind.

Was passiert bei solchen fundierten Beratungen?  Zunächst wird der Zustand der Maklerfirma beziehungsweise des Bestandes analysiert. Dabei werden Stärken und Schwachpunkte ermitteln und dann mit den Vorstellungen des Maklers zu einem Nachfolgeplan entwickelt.

So können sich Maklerin oder Makler Gedanken über die eigenen konkretisierten Vorstellungen machen, die wir dann Schritt für Schritt gemeinsam umsetzen. Im Übrigen denke ich, dass jeder Unternehmer einen Plan B für den Notfall einer ernsten Erkrankung oder des Todes haben sollte. In dem Sinn ist Nachfolge auch keine Frage des Alters.

Mit diesem Exit-Plan wird dann die geeignete Form der Nachfolge – Verkauf und Ausscheiden aus dem Beruf, Verkauf und Mitarbeiten, ein Modell der Maklerrente oder interner oder externer Nachfolger – festgelegt. Und wenn dieser Plan steht, werden Anbieter und geeignete Käufer ausgesucht. Die vertiefenden Gespräche und Verhandlungen können beginnen.

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Peter Schmidt

Dr. Peter Schmidt ist seit 2013 Inhaber der Unternehmensberatung Consulting & Coaching in Berlin und als Experte für Strategie- und Prozessberatung für Versicherer, Maklerpools, Vertriebe und Makler tätig.

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