Hans Steup ist Betreiber des Portals Versicherungskarrieren. © privat
  • Von Hans Steup
  • 01.08.2023 um 13:28
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„Während du noch mit ChatGPT rumspielst und dich freust, dass du deinen generisch klingenden Text nicht bezahlen musst, arbeiten die Prompt-Engineers daran, dich arbeitslos zu machen“ – vor diesem Szenario warnt Vertriebs- und Karriereexperte Hans Steup in seiner neuen Pfefferminzia-Kolumne. Wie man das vermeiden kann, lesen Sie hier.

Seit ChatGPT in aller Munde ist, hat sich einiges getan. Jeden Tag zehn neue Experten, die dir zeigen wollen, was du alles mit ChatGPT anstellen kannst. Wie du die Leute sparst, die dir Texte schreiben für deine Website, deine Prospekte, deine Newsletter und deine Linkedin-Beiträge. Die Flutwelle an ChatGPT-Texten nimmt gerade erst Fahrt auf.

Und wer, wie die meisten, ChatGPT nur als Schreib-Sklaven sieht, dem ich bloß ein Thema vorgeben muss, und schwupp, ziehe ich Leser und Käufer an, wird sich umgucken. Deine Texte klingen wie die Texte der anderen. Ja, das war schon vor ChatGPT so, weil du und dein Texter von anderen abgeschrieben habt. Aber jetzt schreibt ChatGPT von allen anderen ab. Und wenn du ihm nicht konkrete Hinweise gibst, sich Mühe zu geben und einen außergewöhnlichen Text zu schreiben, gilt die alte Weisheit: shit in, shit out.

So entstand der Beruf des Prompt-Engineers. Dieser erstellt Anweisungen und Abfragen, die in KI-Modelle eingegeben werden, um genaue und bessere Antworten zu bekommen. Die durchschnittlichen Jahresgehälter liegen laut Bloomberg jetzt schon zwischen 175.000 und 335.000 US-Dollar, abhängig von der Komplexität der Aufgaben.

Denn während du noch mit ChatGPT rumspielst und dich freust, dass du deinen generisch klingenden Text nicht bezahlen musst, arbeiten die Prompt-Engineers daran, dich arbeitslos zu machen. Wenn du nicht langsam merkst, dass es nicht um Texte geht, sondern um Automatisierung (Maschine löst Mensch ab), dann ist dein Versicherungsjob oder dein Vermittlerbetrieb bald weg vom Fenster.

Das Gemeine an KI ist, dass du alle möglichen digitalen Werkzeuge miteinander verknüpfen kannst und dir dieser neue Prozess komplexe Arbeitsabläufe abnimmt. Angefangen bei der Kundengewinnung, die dir automatisch Erstgespräche in deinen Kalender schaufelt. Über die automatische Verarbeitung deiner Anträge bis zur Police, deiner Schäden von der Meldung bis zur Geld-Überweisung an den Geschädigten. Und als Herzstück deine Kundenverwaltung, die verbunden mit einer Kunden-App den ganzen Papierkram nicht nur digital macht, sondern unsichtbar. Du musst dich um Konto-, KFZ- und Wohnungs-Wechsel nicht mehr kümmern.

Deine Wahl: Nutzt du die KI weiterhin für generische Texte (gähn), oder willst du Marketing, Vertrieb, Antragslauf, Schadenregulierung, Datenpflege und Buchhaltung so weit automatisieren, dass für dich persönlich nur noch die tägliche Video-Story für die sozialen Medien und die echten Beratungsgespräche mit Kunden bleiben? Such dir einen Prompt-Engineer auf Projektbasis und gönn dir die Vier-Stunden-Arbeitswoche.

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Hans Steup

Hans Steup ist Versicherungskaufmann und war lange Jahre Vertriebsunterstützer bei der Allianz. Heute betreibt Steup den Spezial-Stellenmarkt Versicherungskarrieren und berät Finanzdienstleister zur Content-Marketing-Strategie und zu Social Media.

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