David Scheuermann ist Geschäftsführer von Mobilversichert. © Mobilversichert
  • Von Redaktion
  • 19.07.2023 um 14:12
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Bei der Digitalisierung geht es um mehr als nur darum, eine Datenbanklösung statt eines Ordnerarchivs zu nutzen. Was Maklern wirklich hilft, ist automatisierte Unterstützung beim Management von Risiken und beim Schließen von Versicherungslücken, schreibt David Scheuermann, Geschäftsführer von Mobilversichert, in seinem Gastbeitrag.

Fast jeder zweite Makler sieht die digitale Pflege seiner Kundendaten als aktuell größte Herausforderung an, zeigt eine 2022 veröffentlichte Studie von Mobilversichert. Dass sie um die Digitalisierung nicht herumkommen, ist den meisten Maklern ebenso klar.

Sie sollten ihren Blick auf die vielfältigen Chancen richten, die die Digitalisierung mit sich bringt: Was noch attraktiver ist als die bloße Zeitersparnis und das Mehr an Überblick ist der Datenschatz, der bei vielen Maklern bisher ungenutzt bleibt. Werden mithilfe modernster Technologien Risikoprofile abgeglichen und ausgewertet, ergeben sich Vertriebspotenziale, Wachstumsmöglichkeiten und vor allem: glückliche Kunden.

Vertrauen schaffen: mehr Service für die Kunden

Gerade für Millennials und die Generation Z ist es mittlerweile selbstverständlich, über Apps zu kommunizieren und dort auch Verträge zu verwalten. Generell steigen im digitalen Zeitalter die Erwartungen der Kunden an Service und Know-how. Makler, die ihre Daten mit einem plattformbasierten System integriert managen, haben viele Vorteile: Beispielsweise können sie nicht nur im Büro einen Blick auf die Kundendaten werfen, sondern den Bestand inklusive aller relevanten Daten über eine App stets in der Hosentasche dabeihaben. Sie können unterwegs Tickets anlegen, über eine Mail-Integration mit dem Kunden in Kontakt treten und Informationen bereitstellen. So ist es möglich, auf Rückfragen kurzfristig zu reagieren – und die Erwartung der Kunden an Flexibilität zu erfüllen.

Auch für die Kunden ist es mittels einer App und eines Portals einfacher, die Übersicht zu behalten. Mit nur wenigen Klicks erhält der Kunde alle Informationen über seinen Versicherungsschutz. Er kann seine bestehenden Verträge hochladen und mobil einsehen oder den Makler über Veränderungen seiner Lebenssituation informieren. Sollte ein Schadenfall eintreten, lässt sich die Schadensmeldung im System hinterlegen und die Kunden können über eine Kurznachrichtenfunktion mit ihrem Versicherungsmakler in Kontakt treten. Zugleich werden die Kundendaten aktuell gehalten – Win-win für Makler und Kunde.

Versicherungslücken schließen und Risiken absichern

Eine einfache Handhabung auf Kundenseite nützt dem Makler, denn für ihn ist es wichtig zu wissen, ob der Kunde gerade die erste eigene Wohnung bezieht, ein Haus baut oder Nachwuchs erwartet. Diese und weitere Informationen fließen in Risikoprofile ein. Nur wenn Makler die Lücken in den Verträgen sowie die offenen und nicht gedeckten Risiken ihrer Kunden kennen, können sie die passenden und vom Kunden gewollten Produkte zum richtigen Zeitpunkt anbieten.

Dabei helfen Deep-Learning-Algorithmen: Sie gleichen den Versicherungsschutz des Kunden mit dessen Risikoprofil ab und schlagen die bestmöglichen Versicherungslösungen vor. Das hilft dem Kunden und unterstützt Makler beim Cross- und Upselling. Nicht zuletzt spart der Makler durch den hohen Grad an Prozessautomatisierung, der mit der Digitalisierung des Bestands einhergeht, Zeit und Kosten.

Bedürfnisse von Makler, Endkunde und Versicherer in Einklang

Gerade in einer Branche, in der auf Kundenseite Skepsis herrscht, eröffnet eine eingehende Analyse der Risikoprofile die Möglichkeit, Vertrauen zu stärken und langfristige Beziehungen aufzubauen. Eine aktuell vieldiskutierte Problematik in der Versicherungsbranche sind veraltete Verträge und Versicherungen, die nicht zum Kundenrisiko passen. Daraus resultiert mangelndes Vertrauen auf Kundenseite – was Makler, die ehrlich mit sich sind, nachvollziehen können.

Neben Maklern und Kunden profitieren auch Versicherer davon, wenn automatisiert und transparent die Datenqualität gesichert wird: Die stets aktuell gehaltenen Verträge und die schnelle Abwicklung sorgen bei allen Beteiligten (Makler, Versicherer und Kunde) für weniger Aufwand und vor allem bessere Risikoabsicherung.

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Noch einen Pluspunkt bietet ein digitales, vollautomatisiertes Backoffice- und Bestandskundenmanagement für die Zukunft: Es zahlt sich spätestens dann aus, wenn in den kommenden Jahren viele Maklerbüros aufgrund des Altersdurchschnitts in der Branche vor der Herausforderung stehen, ihren Bestand an die Folgegeneration weitergeben zu müssen.

Mehr Zeit für die Beratung

Laut der letzten Mobilversichert-Umfrage zählen Makler sowohl die neuen Online-Konkurrenten Google und Amazon als auch Robo-Berater zu den größten digitalen Herausforderungen, denen sie sich bald stellen müssen. Makler, die digitale Lösungen wie Automatisierung und künstliche Intelligenz gezielt als Hilfsmittel einsetzen und so Zeit und Kosten sparen, können sich auf das konzentrieren, was schlicht nicht zu ersetzen ist: Die persönliche Beratung des Kunden bei einem gemeinsamen Kaffee.

Über den Autor

David Scheuermann verantwortet seit Juli 2022 als CEO sowohl die Geschäftsführung als auch die strategische Ausrichtung des Brokertech-Unternehmens Mobilversichert. Zuvor leitete er ab November 2021 als Geschäftsführer die Bereiche Produktmanagement und Operations von Mobilversichert.

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