Mark Ortmann ist Chef des Instituts für Transparenz © ITA
  • Von Redaktion
  • 02.06.2016 um 10:10
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Der Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung wird wohl weiter sinken. Laut Plänen des Bundesfinanzministeriums von jetzt 1,25 auf dann 0,9 Prozent zum 1. Januar 2017. Grund genug sich mal grundsätzlich über das Thema Garantien zu unterhalten. Drei Fragen an Mark Ortmann, Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Transparenz ITA.

Pfefferminzia: Inwiefern beeinflusst der wahrscheinlich weiter sinkende Garantiezins Garantien bei den diversen Altersvorsorgeprodukten?

Mark Ortmann: Garantien sind angesichts der niedrigen Zinsen schlicht zu teuer. Schon immer waren Garantien Renditekiller. Aber heute kämpfen Versicherer mit den niedrigen Zinsen, um nur die Beiträge zu garantieren. Das ergibt doch für Anleger keinen Sinn. Daher sollte man endlich auch das Erfordernis von Garantien bei staatlich geförderten Produkten aufgeben.

Welches Garantiemodell hat sich angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus und vor dem Hintergrund von Solvency II überlebt?

Alle Garantiemodelle, bei denen zumindest eine Beitragsgarantie gegeben wird, stehen unter Beobachtung. Eine weitere Senkung der Kosten dürfte bei vielen Versicherern unumgänglich sein, um weiter Beitragsgarantien bieten zu können. Die rein klassische Police dürfte endgültig erledigt sein.

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Welche Art Sicherungsnetz könnte jetzt Aufwind bekommen?

Für zukunftsweisend halte ich Anlagestrategien, die Verluste vermeiden wollen, ohne dass dabei harte Garantien ausgesprochen werden. Es werden klare und realistische Ziele für eine Wertsicherung definiert. Es wird alles daran gesetzt, diese Ziele einzuhalten. Aber im schlimmsten Fall kann es auch dazu kommen, dass ein Ziel auch mal nicht erreicht wird. Dieser Ansatz würde dem Manager mehr Anlagefreiheiten geben und damit dem Kunden höhere Chancen auf Renditen bieten.

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