Rentner beim Einkaufen: Assekurata hat untersucht, ob sich Einmalbeitragspolicen für die private Vorsorge lohnen. © picture alliance / Fotostand | Fotostand / Dostmann
  • Von Juliana Demski
  • 17.02.2021 um 15:35
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Immer mehr Menschen sorgen privat über Einmalbeitragspolicen für den Ruhestand vor – aber lohnt sich das? Die Ratingagentur Assekurata hat sich die Angebote der Lebensversicherer genauer angeschaut. Das Ergebnis: Die Renditehöhe ist meist an eine lange Laufzeit gebunden und auch stark von der Wahl des Versicherers abhängig.

Aktuelle Zahlen des Branchenverbands GDV zeigen: Während das Lebensversicherungsgeschäft 2020 mit laufenden Beiträgen erneut um 0,8 Prozent schrumpfte, legte das Einmalbeitragsgeschäft nach einem bereits sehr starken Vorjahr (36,0 Prozent) nochmals um 1,2 Prozent zu. Grund genug für die Ratingagentur Assekurata, sich den Markt der Einmalbeitragspolicen mal genauer anzusehen.

In der Studie ging es um sofort beginnende sowie um aufgeschobene Einmalbeitragsversicherungen. Im arithmetischen Durchschnitt rentierten erstere mit 2,16 Prozent nur geringfügig niedriger als Versicherungen gegen laufenden Beitrag im Rentenbezug (2,32 Prozent). Dies sei darauf zurückzuführen, dass mit 22 Unternehmen der überwiegende Teil der untersuchten Anbieter identische Deklarationssätze für laufende Renten und Sofortrenten gegen Einmalbeitrag gewährt, schreiben die Assekurata-Experten.

Aufgeschobene Einmalbeitragsversicherungen dagegen liegen mit durchschnittlich rund 1,20 Prozent deutlich darunter. Je nach Aufschubzeit liegt die Deklaration zwischen 1,20 Prozent (zwei Jahre) und 1,23 Prozent (zehn Jahre). „Die Unterschiede sind dahingehend gering“, heißt es dazu im Studienpapier.

Teufel im Detail

Viel auffälliger sei indes die Spannweite zwischen den 36 teilgenommenen Einmalbeitragsversicherern:

Für Sofortrenten liegt die Deklaration zwischen 3,20 Prozent (Württembergische) und 0,95 Prozent (Hanse Merkur). Marktführer Allianz positioniert sich mit 2,75 Prozent sogar marktüberdurchschnittlich. Die Rentenversicherungen in der Aufschubzeit (zwei Jahre) liegen zwischen 1,20 und 2,50 Prozent beziehungsweise zwischen 1,23 und 2,50 Prozent (zehn Jahre). Spitzenreiter ist hier die Ideal.

Diese Unterschiede in den einzelnen Versicherungsjahren deuten laut Studie wiederum darauf hin, dass einige der Unternehmen bei den verschiedenen Verzinsungsbestandteilen die Überschussanteilssätze staffeln. Besonders auffällig: die laufende Verzinsung. Diese steigt im arithmetischen Durchschnitt zwischen dem ersten (1,04 Prozent) und dem zwölften Jahr der Aufschubzeit (1,66 Prozent) um 0,62 Prozentpunkte.

Ein Vergleich der Überschussbeteiligung im zwölften Jahr mit der deutlich höheren Zinsdeklaration für Verträge gegen laufenden Beitrag (2,13 Prozent laufend, 2,73 Prozent gesamt) lasse indes den Rückschluss zu, „dass die Anbieter die Überschussbeteiligung kurzläufiger Einmalbeitragspolicen zurückhaltender deklarieren, um Spekulationen gegen den Bestand entgegenzuwirken“, kommentieren die Autoren die Ergebnisse.

Seite 2: Ernüchterndes Fazit der Studienautoren

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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