Marco Scherbaum ist Experte und Spezialmakler für die betriebliche Krankenversicherung (bKV). © Presse Marco Scherbaum
  • Von Redaktion
  • 14.10.2022 um 11:11
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Anlässlich des dramatischen Anstiegs des Burnout-Krankenstandes greift bKV-Spezialist Senator h.c. Marco Scherbaum zeitlich passend zum „Welttag für seelische Gesundheit“ mit seiner aktuellen Kolumne das Thema „Mental Health“ auf. Gleichzeitig appelliert er an Wirtschaft & Politik „Burnout als Tabuthema aufzubrechen“.

Stress ist leider bei vielen Mitarbeitenden ein täglicher Begleiter. Zwar streben immer mehr nach einem gesunden und ausgeglichenen Leben, der sogenannten Work-Life-Balance – doch in der Realität sieht es meist ganz anders aus. Burnout, Depressionen und Erschöpfungszustände sind die Begleiterscheinungen unserer heutigen Zeit.

Fehlende Sensibilität

Kommt eine Kollegin oder ein Kollege mit Erkältungserscheinungen zum Arbeitsplatz, gibt es oft Tipps, welcher Tee oder welches Kräuterbonbon für Besserung sorgen kann. Wird ein Humpeln wahrgenommen, bleiben die Fragen des Hintergrunds nicht aus. Doch was passiert, wenn Mitarbeitende plötzlich ihr Verhalten ändern? Unerwartet verunsichert wirken? Dünnhäutig sind? Oder sich zurückziehen? Da bleibt zu häufig die Hilfsbereitschaft aus. Dramatisch. Denn Auslöser solcher Verhaltensmuster können seelische Belastungen sein.

Warum tun wir uns bei psychosomatischen Erkrankungen so schwer? Oft hören vom Burnout betroffene Personen den Spruch: „sei nicht so schwach!“

Seit 1. Januar 2022 taucht Burnout als Folge von chronischem Arbeitsstress zwar erstmals in der internationalen Klassifikation der Krankheiten unter „ICD-11“ im Katalog der Weltgesundheitsorganisation WHO auf – jedoch nicht als Diagnose. Daher richtet sich mein Appell an Gesellschaft und Politik, die Achtsamkeit zu stärken und im Umgang mit Betroffenen Herz und Verstand zu öffnen.  Wir alle sind Menschen und keine Maschinen!

Psychische Erkrankungen langwieriger

Dass psychische Erschöpfung, Stress und Burnout keine Randerscheinung mehr sind, belegen auch zahlreiche Statistiken. Bundesweit stehen die psychischen Erkrankungen im Ranking der Ursachen für die Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit an zweiter Stelle, also gleich nach den Muskel- und Skeletterkrankungen. Psychische Erkrankungen weisen im Vergleich zu körperlichen Erkrankungen überdurchschnittlich lange Fehlzeiten auf.

Mitarbeitende melden sich öfter und länger aus psychischen Gründen krank. Im Jahr 2020 dauerten die Fehlzeiten im Schnitt 30,3 Tage. Das ist mehr als doppelt so lang wie bei anderen Erkrankungen mit rund 14 Tagen.

Homeoffice und mobiles Arbeiten sind auf dem Vormarsch. Für manche ist es eine willkommene Chance zur Verbesserung der Work-Life-Balance, für andere Beschäftigte erhöht sich durch die fehlende räumliche Trennung zum Arbeitsort und das Fehlen sozialer Kontakte das Burnout-Risiko. Neben der Coronapandemie verstärken der anhaltende Ukraine-Krieg sowie Energiekrise und Inflation die Ängste der Menschen. Diese Faktoren nehmen zusätzlich negativen Einfluss auf die Gesundheit – und somit auf die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit.

Lange Fehlzeiten kosten Unternehmen viel Geld

Die Schwere des Burnouts bestimmt die Genesungszeit – und damit auch die Ausfallzeit. Wie lange man bei einem Überlastungssyndrom krank ist, ist daher individuell verschieden. Bei dem einen braucht es mehrere Wochen, bis er oder sie sich erholt fühlt. Bei anderen kann bei Burnout die Dauer einer Krankschreibung mehrere Monate betragen, in denen viele zum Beispiel in einer Klinik stationär behandelt werden. Fakt ist: Jeder Ausfalltag belastet den Unternehmenserfolg, denn Fehlzeiten kosten den Arbeitgeber viel Geld.

Monate warten, bis die Therapie beginnt

Auf einen Therapieplatz wartet man aktuell mehrere Monate. Für Mitarbeitende mit psychischen Erkrankungen ist das leider häufig die Realität. Die lange Wartezeit zur dringend benötigten Hilfe verlängert in vielen Fällen zusätzlich die Ausfallzeit oder erhöht die Personalkosten in vielen Fällen durch Präsentismus.

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