Manager Sascha Risse von der INTER Versicherung. © INTER
  • Von Manila Klafack
  • 07.03.2023 um 16:49
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:45 Min
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Die Fondspolice der INTER Versicherungsgruppe INTER MeinLeben gibt es nun auch mit bessergrün-Option. Was das konkret bedeutet und warum die Anforderungen des Artikels 9 der Offenlegungsverordnung in Reinform aktuell für Versicherungsprodukte schwer umzusetzen ist, erklärt Sascha Risse, Leiter Maklervertrieb des Mannheimer Versicherers.

Pfefferminzia: INTER MeinLeben Privatrente gibt es nun auch mit der Möglichkeit, sie mit bessergrün-Option abzuschließen. Was genau bedeutet das? 

Sascha Risse: Neben dem Sicherungsvermögen, das wir bereits nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung (OffVO) investieren, können die Kunden die Fondsstrategie Welt Nachhaltigkeit hinzuwählen. Hier bieten wir nachhaltige Fonds an, die sehr gute Scores bei Morningstar in Sachen Nachhaltigkeit erhalten. Mit dabei ist unter anderem der Ökovision Classic vom Pionier der nachhaltigen Fonds Ökoworld sowie zwei Exchange Traded Funds (ETFs) von iShares. Zudem geben wir, wie bei allen anderen Neuverträgen über bessergrün, Geld in nachhaltige Projekte, wie die Aufforstung, ein Urwaldprojekt oder das Bergen von Geisternetzen. 

Warum orientieren Sie sich an Artikel 8 OffVO und nicht an Artikel 9, der noch etwas weiter geht?  

Die Kapitalanlagetätigkeit für das Sicherungsvermögen der INTER Leben richtet sich verstärkt an Nachhaltigkeitskonzepten aus. So werden neben den etablierten Anlagegrundsätzen – Liquidität, Sicherheit, Qualität und Rendite – zunehmend auch umwelt-, sozial- und governancebezogene Aspekte bei Anlageentscheidungen berücksichtigt. Dies ist im Rahmen des Artikel 8 möglich und geboten. Artikel 9 bedeutet jedoch, ein bestimmtes Ziel für Nachhaltigkeit zu verfolgen und alle Kapitalanlagen konsequent auf dessen Erreichung auszurichten. Ein Portfolio, das Artikel 9 erfüllt, würde die etablierten Anlagegrundsätze nur schwer wahren können, hinreichende Mischung und Streuung der Kapitalanlagen blieben aktuell noch auf der Strecke. Den Kunden und ihren Wünschen würde Nachhaltigkeit als Narrativ eher schaden. Und INTER Mein Leben ist so flexibel, dass Kunden, die gerne mehr gemäß Artikel 9 investieren möchten, das auch tun können.

Wie informieren Sie sich über nachhaltige Entwicklungen am Kapitalmarkt und wie wählen Sie Fonds aus?  

Die INTER hat dafür einen eigenen Ausschuss, der sich mit Fonds, ihrer Neuaufnahme und Herausnahme beschäftigt und der sich dafür die erforderlichen Regeln und Parameter auferlegt hat. Dort vertrete ich die Interessen von Maklerseite. Vertreter aus dem Assetmanagement und aus der Marktbeobachtung bringen die Erkenntnisse zu nachhaltigen Entwicklungen am Kapitalmarkt ein. 

Neben den Umwelt- und Klimaschutzaspekten der Nachhaltigkeit stehen unter anderem die „Ziele für eine nachhaltige Entwicklung“ 1 und 3 („Keine Armut“ und „Gesundheit und Wohlergehen“) bei der INTER oben auf der Agenda. Wie spiegelt sich das in INTER MeinLeben wider? 

Uns ist eine hohe Flexibilität wichtig, das sehen wir ebenfalls als nachhaltig an. Damit soll jeder Kunde die Möglichkeit haben, seine Vorsorgeziele mit seiner jeweiligen familiären und beruflichen Situation zu vereinbaren. Er soll den Vertrag bei Veränderungen, etwa der Elternzeit oder einem Sabbatical, nicht aus Kostengründen kündigen müssen. Mit bis zu 300 Euro Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit mittels einfacher Gesundheitserklärung können Kunden ihr Sparziel absichern. Wir bieten mit INTER MeinLeben unterschiedlichen Anlagetypen eine Strategie an. Das reicht von ausgewogen bis dynamisch, für Monatsbeitrag bis Einmalanlage, für Risikobereite oder Sicherheitsorientierte. Das Sicherheitsbedürfnis nimmt im Alter meist zu. Daher werden wir diesem Wunsch mit einem Sicherheitsbaustein gerecht, der für eine schrittweise Umschichtung sorgt – anfangs erhöhte Aktienquoten werden systematisch hin zu mehr Sicherheit im Alter gedreht. Bei Einmalbeiträgen oder Zuzahlungen können Anlaufzeiten von drei Monaten bis zu fünf Jahren gewählt werden.  

Was heißt Nachhaltigkeit ganz allgemein bei der INTER? 

Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden sowie gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt bewusst. Unsere Geschäftstätigkeit hat Auswirkungen darauf. Bei all unserem Handeln behalten wir deshalb nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte im Auge, sondern auch die gesellschaftlichen und ökologischen Effekte. Stetig prüfen wir, welche Maßnahmen wir als nächstes ergreifen oder optimieren wollen. 

Welchen Tipp haben Sie für Makler, die sich zunehmend mit nachhaltigen Versicherungsprodukten beschäftigen und ihre Kunden dahingehend beraten wollen? 

Maklern, die sich intensiver mit diesem Thema beschäftigen wollen, lege ich bessergrün ans Herz. bessergrün ist ein nicht gewinnorientierter und nachhaltiger Marktplatz für Versicherungs-, Finanz- und Energieprodukte. Dort finden Makler nicht nur Produkte, die auf das Thema Nachhaltigkeit einzahlen, sondern auch Ausbildungsinhalte und Veranstaltungen rund um das Thema. Aktuell ist bessergrün auf der Suche nach Maklern, die sich zu Deutschlands ersten zertifizierten Nachhaltigkeitsmaklern ausbilden lassen wollen. Im Rahmen dieser Nachhaltigkeitsoffensive können diese für ihr Unternehmen ein Stipendium in Höhe von 25.000 Euro erhalten. Eine großartige Aktion, wie ich finde. 

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Manila Klafack

Manila Klafack ist Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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