Robert Radicke ist Versicherungs- und Servicemakler in Dresden und leitet das BVSV Gewerbezentrum Dresden West © privat
  • Von Redaktion
  • 28.06.2023 um 10:52
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Haben Versicherungsmakler Kunden mit Fuhrpark im Bestand, kann das hier und da zu Problemen führen. Wie diese sich vermeiden lassen, und wie sich Makler mit echter, nützlicher Hilfe profilieren, berichtet Versicherungsmakler Robert Radicke in seinem Gastbeitrag.

Man stelle sich mal vor, einem Fuhrparkunternehmen wird auf Grund der viel zu hohen Schadenquote in der Fuhrparkflotte der Versicherungsvertrag für alle Fahrzeuge gekündigt.

So oder so ähnlich hat es schon fast jeder Versicherungsmakler erlebt, der Fuhrparkunternehmen in seinem Bestand hat. Es ist unausweichlich, dass im Geschäftsbetrieb der eine oder andere Schaden entsteht. Immerhin bestimmen zeitlicher Stress, der Kampf um die Kunden und immer mehr auch Personalnöte den Alltag vieler Spediteure und Handwerksunternehmen.

In so einem Fall steht das Unternehmen vor der schier unlösbaren Aufgabe, eine Anschlussversicherung für den gekündigten Vertrag zu finden, nicht selten unter Zeitdruck bis zur nächsten Hauptfälligkeit. Nicht nur, dass sich dabei kein Versicherungsunternehmen um solch einen Kunden reißt, wird dies meist nur durch eine enorme Erhöhung der Versicherungsbeiträge in Form von saftigen Zuschlägen ermöglicht.

Der Fuhrpark ist jedoch das Herz jedes Unternehmens, welches darauf angewiesen ist, Waren für Kunden zu transportieren, die eigenen Waren auszuliefern oder das eigene Material zur Baustelle zu befördern. Ohne den Fuhrpark sind diese Unternehmen nicht arbeitsfähig. Es bedroht schlicht und ergreifend die Existenz oder kostet das Unternehmen einen enormen Beitrag für die Versicherung.

Makler steigt zum Partner auf

An dieser Stelle können Versicherungsmakler ihre Flottenkunden jedoch kräftig unterstützen und nebenbei für einige Mehrwerte sorgen. Für die ist jeder Unternehmer dankbar. Anschließend sieht er den Makler künftig als Partner im Unternehmen an. Wer macht sich denn sonst Gedanken um seinen Betrieb außer er selbst?

Hier kann jeder Versicherungsmakler mit dem richtigen Konzept für einen echten Aha-Effekt im Unternehmen sorgen. Der Unternehmer sieht, dass es nicht nur um den Abschluss von Verträgen, sondern um eine echte Partnerschaft geht, die auf langfristige Zusammenarbeit ausgelegt ist und dem Unternehmen auch über den Versicherungsbereich hinaus Vorteile bringt. Unternehmer sind es nicht gewohnt, dass sie aktiv von außerhalb Unterstützung erfahren.

Um hohe Schadenquoten und zusätzlich hohe Kosten im Fuhrpark von vornherein zu vermeiden und gar nicht erst vom Versicherer gekündigt zu werden oder enorme Beitragssteigerungen hinnehmen zu müssen, sollten Fuhrparkunternehmen regelmäßig eine Flottenschulung durch ausgewiesene Experten durchführen. Die sollte der Versicherungsmakler vorschlagen und anschließend einen Kontakt zum Anbieter herstellen.

Erst einmal die bisherige Fahrweise aufarbeiten

In diesen praxisorientierten Workshops geht es im ersten Theorieteil sowohl für die Fahrer als auch die Beifahrer um die Aufarbeitung der bisherigen Fahrweise, der Wiederholung von Gefahrensituationen und die Frage wie diese vermieden werden können. Anhand der Erfahrungsberichte der Kraftfahrer und deren Helfer können so reale Situationen im Nachgang reflektiert werden um zukünftig ähnliche Situationen zu vermeiden. Zudem gibt der Experte in einem kurzen Abriss einen Überblick über die neuesten verkehrsrechtlichen Entwicklungen. Das erfolgt alles in lockerer Atmosphäre, der Spaß soll immerhin auch nicht zu kurz kommen.

Neben der Vermeidung von Unfällen und Schäden, die schon allein zu enormen Kosten im Unternehmen führen, geht es im weiteren Verlauf um effizientes Fahren und somit um eingesparten Kraftstoff und minimierten Verschleiß an den Fahrzeugen. Der Experte zeigt hier anhand von realen Praxisbeispielen, welche enormen Kosten sich dadurch jährlich im Betrieb einsparen lassen. Daher wird auch großer Wert auf diesen Teil der Schulung gelegt, um die Fahrer hier zu sensibilisieren. Durch echte Tipps und Tricks im Fahreralltag kann schon durch kleinste Änderungen der Fahrweise viel eingespart werden. Das kann dann wiederum in zusätzliche Mehrwerte für die Mitarbeiter wie eine BAV oder BKV reinvestiert werden.

Im zweiten Teil der Schulung wird es dann praktischer. Die Fahrer und Beifahrer gehen an die Firmenfahrzeuge. Hier werden Aspekte wie die korrekte Sitzhaltung, Lenkradabstand, Blickführung, Einweisung durch die Beifahrer, Rückwärtsfahren und so weiter geübt. Es ist zudem möglich, einen erweiterten Teil des Workshops auf einem Fahrsicherheitsgelände fortzuführen, um auch Brems- und Ausweichsituationen zu üben oder Gefahrensituationen erkennen zu lernen und zu vermeiden.

Bei 25 Fahrzeugen 25.000 Euro im Jahr sparen

Dass diese Schulungen in kleinen Gruppen von maximal 15 Personen von erfahren Instrukteuren durchgeführt werden, erhöht die nachhaltige Veränderung im Fahreralltag.

Reale Berechnungen in Unternehmen haben ergeben, dass hier beispielsweise bei einem Fuhrparkbetrieb mit 25 Fahrzeugen jährlich etwa 25.000 Euro an Versicherungsprämien, Kraftstoff und Verschleiß eingespart werden können.

Um die Nachhaltigkeit zu erhöhen und auch neue Mitarbeiter zu schulen, sollte dieser Workshop mindestens alle zwei Jahre wiederholt werden. Messungen von Schadenquoten haben gezeigt, dass diese meist im ersten Jahr nach der Schulung deutlich sinkt, im zweiten Jahr ganz leicht wieder steigt, aber im dritten Jahr wieder merklich anzieht.

Wenn Versicherungsmakler diese Erfahrungen nutzen, und ihre Flottenkunden in diesem Bereich zu unterstützen und zu beraten, dann ergibt sich eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe.

Der Unternehmer spart sich neben hohen Kosten weiterhin viel Zeit und Aufwand mit der Schadenregulierung und der Reparatur verschlissener Fahrzeuge. Damit kann er sich voll und ganz auf das konzentrieren, was ihm Erträge bringt: sein Kerngeschäft.

Über den Autor:

Robert Radicke ist Versicherungsmakler in Dresden und als Servicemakler bestrebt, seinen (Unternehmens-)Kunden Mehrwerte zu liefern. Als Betreiber des BVSV Gewerbezentrums Dresden West hat er zusammen mit seinem Kooperationspartner ein erfolgreiches Flottenschulungskonzept entwickelt.

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