Eine Krebspatientin liegt in der Strahlentherapie im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 20.04.2016 um 18:38
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Die Absicherung schwerer Krankheiten gilt als Wachstumstreiber in der biometrischen Produktpalette. Die Angebote für die Dread-Disease-Versicherung unterscheiden sich dabei erheblich.

Marktführer Canada Life nimmt etwa Stadium 1 aus dem Leistungsspektrum heraus und hat damit auch in einigen Erkrankungen als T2 klassifizierte Tumoren vom Versicherungsschutz ausgenommen. Die Nürnberger wiederum schließt bestimmte Formen der Therapie aus, um dann bei Teilleistungen nur durch eine Diagnose einfachster Art in die Zahlungsverpflichtung zu kommen. Die Bayerische berücksichtigt keine mikroinvasiven Karzinome der Brust der Klassifikation T1 mic. „Cardea Life hat bei Krebs hingegen die wenigsten medizinisch relevanten Ausschlüsse“, so Engelhard. In seiner Bewertung schnitten Cardea Life und Nürnberger am besten ab.

Hinzu kommt: Die Zahl der abgesicherten Krankheiten ist ohne Bedeutung. Nicht alles, was auf der Liste steht, ist sinnvoll. „Eine Demenz vor 65 gibt es so gut wie nicht, HIV durch berufliche Tätigkeiten erworben ist zumindest nachweislich seit fast 20 Jahren nicht mehr geschehen. Es ist eine Frechheit, damit zu werben.“

Fondsgebunden oder nicht?

Ein weiterer Punkt ist die Bauart der Police: Manche Versicherer wie Canada Life konzipieren die Schwere-Krankheiten-Vorsorge fondsgebunden. Beitrag oder Leistung sind dann abhängig von der Entwicklung eines Fonds. Das kann dazu führen, dass die Leistung reduziert wird, falls der Kunde nicht bereit ist, steigende Beiträge zu tragen. Andere wie Bayerische und Nürnberger vermeiden dieses Risiko, indem sie wie bei einer Lebensversicherung konventionell eine Überschusskalkulation vornehmen.

Die Dread-Disease-Versicherung ist dann eine sinnvolle Option, wenn ein hohes Kapitalrisiko vorliegt. Etwa wenn ein Unternehmer oder Spezialist nicht so leicht ersetzt werden kann. Selbstständige und Häuslebauer sind ebenfalls klassische Zielgruppen, aber auch Hausfrauen. Gesundheitsprüfung und Ausschlüsse sind ähnlich strikt wie bei der BU gefasst, allerdings spielen psychische Vorerkrankungen und Erkrankungen des Skeletts kaum eine Rolle. Eine qualitativ solide Dread-Disease-Police ist ab rund 30 Euro Monatsbeitrag zu bekommen. Der zunehmende Wettbewerb dürfte die Policen transparenter und aus Leistungssicht noch attraktiver machen.

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