Courtagekürzungen im Rahmen des LVRG „Auf Dauer Verluste zu machen, kann nicht die Alternative sein“

Eine partnerschaftlichere Zusammenarbeit zwischen Vermittler und Versicherer wünscht sich Finanzberater Michael Deising.
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Zu den Versicherern mit den höchsten Courtagereduzierungen von zum Teil 40 Prozent und Haftzeitverlängerungen gehörten unter anderem Arag, Concordia Oeco Leben, Continentale, Ergo, Helvetia, Ideal, Inter, Interrisk, LV 1871, Neue Leben, Stuttgarter, Volkswohl Bund, Württembergische und Zurich.
Versicherer sollten auch ihren Teil übernehmen
Die einzelnen vorgeschlagenen Modelle könne man aufteilen in Courtagereduzierung ohne Ausgleich, Reduzierung Abschlusscourtage (AC) zu Gunsten laufender Abschlusscourtage (LAC), Reduzierung AC zugunsten höherer Betreuungscourtage (BC), Reduzierung der AC durch Einführung von Laufzeitfaktoren (LZF), gleichbleibende AC und Verlängerung der Stornohaftzeit (SHZ), Umverteilung der AC.
Fairer fände Deising es, wenn die Versicherer auch ihren Teil übernehmen würden. So könnten sie Kostenreduzierungen nur zur Hälfte an die Makler weitergeben und die andere Hälfte selber tragen.
Die Kunden sind die Leidtragenden
Das Verhalten der Versicherer mache Vermittlern wirtschaftlich das Leben unnötig schwer. Um den Einkommensverlust auszugleichen müssten sie Leistungen kürzen beziehungsweise Kosten erhöhen und das an die Kunden weitergegeben. Deising: „Natürlich wehren wir uns mit Händen und Füßen gegen derart unpopuläre Maßnahmen, nur auf Dauer Verluste zu machen kann aber auch nicht die Alternative sein, das ist jedem klar.“
Eine weitere Lösung sei es, Aufgaben an Hilfskräfte im Unternehmen weiterzugeben, um so mehr Zeit für die Gewinnung neuer Kunden zu haben. Und: „Viele unnötige Telefonate und Mails wären überflüssig, wenn wir bei den Versicherern direkt entsprechende Fachleute erreichen würden. Wir investieren Stunden und Tage im Jahr, weil hier die Anbieter an der verkehrten Stelle sparen“, so Deising.