Die Versicherungsbranche bezahlt junge Fachkräfte überdurchschnittlich gut, trotzdem bleiben viele Stellen im Ausbildungsbereich unbesetzt. © picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke
  • Von Lorenz Klein
  • 15.11.2021 um 15:00
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In welchen Branchen lohnt sich der Berufseinstieg trotz Pandemie – und wie sieht es dabei speziell in der Versicherungsbranche aus? Wie sich die Wahl des Ausbildungsberufs auf die späteren Verdienstmöglichkeiten niederschlägt, zeigt nun eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

Bei der Wahl des Ausbildungsberufs müssen junge Menschen den für sie richtigen Mix finden: Gehalt, Jobchancen sowie persönliche Interessen und Talente gilt es miteinander in Einklang zu bringen. Eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt nun, welche Berufe für junge Fachkräfte am vielversprechendsten sind – zudem soll ein interaktives Tool Berufsanwärter bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Dabei gilt, dass Fachkraftberufe laut Bundesagentur für Arbeit in der Regel eine (duale) Ausbildung voraussetzen.

Schaut man in erster Linie auf das liebe Geld, so zeigt der Blick auf die 20 bestbezahlten Fachkraftberufe für unter 30-Jährige im Jahr 2020, dass vor allem die Metall- und Elektroindustrie hohe Gehälter zahlt. Zehn der zwanzig bestbezahlten Berufe sind dieser Branche zuzuordnen – immerhin zwei Berufe tauchen in der Top 20 auf, die auf die Versicherungsbranche entfallen: Demnach landet die Berufsgattung „Versicherungs- und Finanzdienstleistungen“ auf Platz 3, die Gattung „Versicherungskaufleute“ auf Platz 11 (siehe Grafik).

Und so lauten die Vollzeit-Gehälter in den jeweiligen Berufsgruppen im Detail: Unter den Berufen, die in der Regel eine (duale) Ausbildung voraussetzen, schneiden „Produktionsplaner- und Steuerer“ am besten ab – ihr Mediangehalt lag 2020 bei rund 4.300 Euro brutto, das heißt, die Hälfte der Berufseinsteiger in diesem Segment verdiente weniger, die andere Hälfte mehr.

Wo die Versicherungsbranche steht

In vier weiteren Berufen verdienten junge Fachkräfte 2020 im Alter von unter 30 Jahren ebenfalls ein monatliches Bruttoentgelt von mehr als 4.000 Euro (Medianwert): So folgen „Luft- und Raumfahrttechniker“ mit einem Bruttogehalt von knapp 4.200 Euro auf Platz zwei. An dritter Stelle rangieren die „Versicherungs- und Finanzdienstleistungen“ mit einem Median-Gehalt von 4.140 Euro, gefolgt von der „Chemie- und Pharmatechnik“ auf Platz vier (4.038 Euro) und schließlich dem „Brandschutz“ auf Platz fünf (4.018 Euro).

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„Die Hälfte der 20 Fachkraftberufe mit den höchsten Bruttomediangehältern zählt zu den Metall- und Elektroberufen“, fassen die beiden Studienautorinnen des IW zusammen. Deutlich weniger verdienten demnach zum Beispiel Tierpfleger mit 2.100 Euro und Fotografen mit gut 2.000 Euro. Branchenübergreifend haben sozialversicherte Vollzeitkräfte unter 30 Jahren im Median pro Monat 2.900 Euro brutto verdient.

Engpässe bei Bewerbern trotz Top-Bezahlung

Weiter zeigt der Blick auf die 20-Topverdiener-Berufen, dass sich hier sowohl Berufe mit zum Teil deutlichen Engpässen finden als auch solche, bei denen keine Fachkräftelücke besteht. So lag die Stellenüberhangsquote in der Elektrischen Betriebstechnik und der Automatisierungstechnik bei über 60 Prozent (siehe Grafik). Die Quote gibt laut der IW-Autoren den Anteil der offenen Stellen wieder, für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt.

Während es zum Beispiel in „Versicherungs- und Finanzdienstleitungen“ keine Engpässe zu vermelden gibt, liegt besagte Stellenüberhangsquote bei den „Versicherungskaufleuten“ bei knapp unter 30 Prozent – gegenüber dem Vorjahr hat sich hier der Engpass bei den Fachkräften aber immerhin um gut 10 Prozentpunkte verbessert.

Seite 2: Was gegen den Bewerbermangel hilft

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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