Andreas Kroll, Geschäftsführer von Noble BC © Noble BC
  • Von Redaktion
  • 02.11.2023 um 15:00
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Wenn sich Kunden für Edelmetalle und seltene Erden interessieren, könnte das Angebot von Noble BC passen. Warum das Unternehmen auf Blockchain setzt und wie selten bestimmte, stark nachgefragte Rohstoffe wirklich sind, berichtet Noble BC-Geschäftsführer Andreas Kroll.

Pfefferminzia: Noble BC hört sich nicht unbedingt nach Versicherung an. Was steckt hinter Ihrem Unternehmen?  

Andreas Kroll: Noble BC ist eine Tochtergesellschaft der Noble Elements, einer der größten Importeure für seltene Erden und Technologiemetalle in Deutschland. Über die Zeit haben wir dort festgestellt, dass immer mehr Privatkunden in diese Rohstoffe investieren wollen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, haben wir eine neue Gesellschaft gegründet, die Noble BC. Dabei steht BC für Blockchain.

Und warum Noble?

Kroll: Wir handeln mit spannenden Gütern mit hoher Wertigkeit. Obwohl wir das oft als selbstverständlich ansehen, ist es das nicht. Viele Rohstoffe werden unter schwierigen Bedingungen gewonnen. Uns geht es daher auch um Wertschätzung. So hatten wir uns bei der Firmengründung und der Namenssuche überlegt, dass wir uns mit Rohstoffen beschäftigen, die nah an den Edelmetallen sind. Damit lag der Name Nobel, beziehungsweise Noble auf Englisch, für uns nahe.

Um welche Elemente handelt es sich dabei?

Kroll: Einige sind besonders selten, andere besonders knapp. Von manchen ist so wenig in der Erdkruste vorhanden, dass man sie erst seit ein paar Jahren erforscht und dabei entdeckt, was sie alles können.

Zum Beispiel?

Kroll: Hafnium ist ein seltenes Metall, von dem pro Jahr nur etwa 50 Tonnen produziert werden. Zum Vergleich: Beim Kupfer sind es über 10 Millionen und beim Aluminium 65 Millionen Tonnen. Und bei Gold, das als besonders werthaltig gilt, sind es immerhin fast 3.500 Tonnen. Hafnium ist ein Rohstoff, der sehr wichtig ist, aber kaum gefördert werden kann.

Wofür wird es denn gebraucht?

Kroll: Zum Beispiel für hochwertige Turbinen von Flugzeugen. Es wird aber auch in den Steuerstäben von Kernkraftwerken verwendet. Zudem arbeitet die aktuell beste Chiptechnologie mit Hafnium. Deswegen ist es auch sehr stark nachgefragt. Der Preis hat sich in den vergangenen 18 Monaten vervierfacht.

Sie haben vorhin den Begriff Blockchain genannt. Welche Rolle spielt sie dabei?

Kroll: Sie bildet sozusagen die Grundlage für die Nachverfolgbarkeit des Handels. Über eine Plattform namens Finomet, die wiederum die wichtigsten Dinge auf einer öffentlichen anerkannten Blockchain ablegt, sorgen wir für Kommunikation zwischen allen Beteiligten des Handels. Kauft also ein Kunde über uns ein Stück Gold oder ein anderes Metall, braucht er einen Vertragspartner, der das Geschäft mit ihm eingeht, die Einlagerung bespricht und die Rechnung stellt. Dieser Vertragspartner bestellt bei einem Händler, der dann liefert. Alle diese Stationen kommunizieren über unsere Plattform miteinander. Ein Kunde weiß schon in dem Moment, wenn die Zahlung bestätigt ist, wie viel Gramm Gold er bekommen hat. Irgendwann meldet das Lager den Eingang der Ware. Diese Werte müssen übereinstimmen. Tun sie es nicht, stellen sich alle Ampeln auf Rot. Nur dann, wenn genügend Material da ist, wird das in die sogenannten Kunden-Wallets in Form von Token übertragen.

Und Token sind Dateien, die in der Blockchain den Besitz der Elemente beweisen?

Kroll: Genau, ein 32-stelliger Code, der zum Beispiel in der Kunden-Wallet oder einem Depot eingebucht wird. Ein Gramm eines Materials entspricht einem Token. Am Ende des Tages müssen genügend Token für alle da sein, dann sind alle happy. Wir nennen das digitale Mittelverwendungskontrolle, die unfälschbar und unbestechlich ist und damit Betrug verhindert.

Wie könnte nun ein Versicherungsmakler diese Edelmetalle oder seltenen Erden an Kunden vermitteln? Benötigt er eine spezielle Lizenz?

Kroll: Nein, eine Lizenz ist nicht nötig. Es reicht ein Gewerbeschein. Die BaFin ist nicht involviert. Man braucht also auch keine 34f-Erlaubnis oder ähnliches. Wichtig ist ein Vertragspartner, und davon gibt es über 40 allein bei Edelmetallen in Deutschland.

Worauf muss der Makler bei der Auswahl seines Partners achten?

Kroll: Auf die digitale Mittelverwendungskontrolle durch die Blockchain, um Betrug zu vermeiden.

Ist Ihr Angebot teurer als der normale Handel mit beispielsweise Gold oder Hafnium?

Kroll: Ja, das kostet ein bisschen, weil der Kunde ja einen fälschungssicheren Einlagerungsbeleg in die Hände bekommt. Ich vergleiche das gern mit einem Grundbucheintrag. Wenn Sie im Grundbuch Ihre Immobilie eintragen wollen, müssen Sie dafür ebenfalls eine Gebühr bezahlen. Was beim Kunden letztendlich übrig bleibt, sind die sogenannten Wallet-Kosten von 36 Euro im Jahr.

Damit hat der Kunde quasi den Token in der digitalen Brieftasche.

Kroll: Genau, so erhält er auf seinem Handy, seinem Laptop in der Wallet diese Werte und bekommt auf diese Weise direkten Zugriff in sein Depot.

 

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