Im Osten ist die Altersarmut am größten. © Comdirect
  • Von Redaktion
  • 14.10.2015 um 16:14
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In den östlichen Bundesländern kümmern sich die Bürger deutlich weniger um ihre Altersvorsorge als im Westen. Gleichzeitig leben dort deutlich weniger Kinder als im bundesdeutschen Durchschnitt. Diese Kombination ist besonders riskant, wenn die Eltern etwa zum Pflegefall werden. Wo Kinder besonders häufig ihre Eltern finanziell unterstützen müssen, zeigt unsere Infografik der Woche.

Die Kombination aus fehlender Vorsorge und geringer Kinderquote ist besonders riskant, wenn Eltern zum Pflegefall werden. Denn laut Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs müssen die Kinder selbst dann für den Unterhalt der pflegebedürften Eltern aufkommen, wenn sie kein eigenes Einkommen haben. Das Risiko, zum Pflegefall zu werden, wächst in Deutschland. Bis 2030 könnte die Zahl der Pflegebedürftigen auf rund 3,3 Millionen steigen.

Von den deutschen Kreisen und kreisfreien Städten, in denen die Menschen nur ein geringes Interesse an der Altersvorsorge haben, liegen die ersten 38 in den neuen Bundesländern. Am gravierendsten ist die Entwicklung in der kreisfreien Stadt Cottbus. Dort zeigt nicht einmal jeder fünfte Einwohner Interesse an Altersvorsorgeprodukten. Die Zahl der Kinder pro Haushalt beträgt in der brandenburgischen Stadt zugleich nur 0,22 – bundesweit beträgt der Wert 0,33. Ähnlich prekär ist die Lage in Rostock und Schwerin, wo drei Viertel der Einwohner keinen Grund sehen, sich mit dem Thema Altersvorsorge zu befassen, bei lediglich 0,22 beziehungsweise 0,26 Kindern pro Haushalt.

Das zeigt der „Deutschland-Atlas Anlageverhalten“ der Direktbank Comdirect. „Im Osten ist das Risiko für Altersarmut immens hoch. Durch die geringe Kinderquote bedeutet das eine besonders starke Belastung für das einzelne Kind, wenn die Eltern pflegebedürftig werden“, sagt Daniel Schneider, Leiter Investing bei Comdirect.

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