Wagen unter Blätterdecke: Dieses Auto wurde schon länger nicht mehr gefahren. © picture alliance / imageBROKER | Bodo Schieren
  • Von Achim Nixdorf
  • 12.11.2020 um 16:07
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Die Corona-Krise hat auch ihre gute Seiten: Kfz-Versicherer verzeichnen deutlich weniger Unfall-Schäden als in den Vorjahren. Ob Kunden von dieser Entwicklung profitieren werden, ist jedoch noch weitgehend offen.

Wer weniger Auto fährt, baut auch weniger Unfälle: Infolge der Corona-Pandemie mussten Kfz-Versicherer im laufenden Jahr deutlich weniger Unfälle regulieren als sonst üblich. Das bestätigt jetzt auch eine aktuelle Umfrage des Ratgeber-Portals „Finanztip“ unter 15 Gesellschaften. Demnach verzeichneten alle befragten Anbieter weniger Schäden als in den Vorjahren. Beitragsrückerstattungen für ihre Kunden schließen aber viele derzeit noch aus.

Nur der Kfz-Versicherer Huk stellt der Umfrage zufolge Rückerstattungen für seine Versicherten in Aussicht. „Sicher ist das allerdings noch nicht“, erklärt Kathrin Gotthold, zuständig für Versicherungen bei „Finanztip“. „Die Huk will erst das Versicherungsjahr abschließen, zeigt sich jedoch optimistisch, dass das Schadenaufkommen etwa 5 Prozent geringer als üblich ausfällt.“

Versicherer verweisen auf steigende Kosten

Andere Versicherungen seien hinsichtlich möglicher Bonus-Zahlungen deutlich zurückhaltender. So wolle etwa die Ergo zunächst abwarten und die Kostenentwicklung für das ganze Jahr 2020 bewerten. Ähnlich habe sich die VKB geäußert. Der Versicherer Verti schließe Beitragsreduzierungen für das laufende Jahr von vornherein aus.

Kathrin Gotthold: „Einige Autoversicherer klagen über höhere Kosten für Ersatzteile, unter anderem auf Grund Corona-bedingter Lieferengpässe, außerdem über erhöhte Hygieneanforderungen. Zudem stünden wegen dieser Lieferengpässe Autos teils länger in der Werkstatt – was dazu führen könne, dass über längere Zeiträume Kosten für Mietwagen anfallen würden.“ Die Gleichung, dass weniger Unfälle auch weniger Kosten bedeuteten, ginge für sie daher nicht auf.

Tarife vergleichen und Kilometer melden

„Hoffen und abwarten ist angesichts dieser Ankündigungen für Verbraucherinnen und Verbraucher keine gute Strategie“, sagt Gotthold. Vielmehr gelte es jetzt, erstens die Tarife für das kommende Jahr zu vergleichen und – zweitens – weniger gefahrene Kilometer noch in diesem Jahr dem aktuellen Versicherer zu melden. Damit ließen sich um die 50 Euro und mehr sparen. Einige Anbieter reduzierten den Beitrag für eine niedrigere Kilometerleistung jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Meldung.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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