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Ein Mann kümmert sich am im südbrandenburgischen Grünewald um seine Ehefrau, die an Alzheimer erkrankt ist. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 14.09.2016 um 17:48
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Eine Umfrage der AOK zeigt, dass jeder dritte Befragte schon mal ein Familienmitglied gepflegt hat, dass Pflegende von ihrer Tätigkeit emotional stark betroffen sind und sich allein gelassen fühlen. Die Kasse fordert deshalb Auszeiten von der Pflege zu nehmen und will ihre Beratung zu dem Thema verbessern.

Im Südwesten Deutschlands hat jeder dritte Einwohner Erfahrungen mit der Pflege von Angehörigen. Der Einsatz ist dabei oft sehr belastend. 73 Prozent der Befragten fühlten sich emotional betroffen, 63 Prozent reagierten mit Gereiztheit und 56 Prozent verspürten Müdigkeit. Fast die Hälfte der Pflegenden fühlt sich außerdem allein gelassen.

Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa Im Auftrag der AOK Baden-Württemberg. „Wer pflegt, darf selbst nicht zum Pflegefall werden. Es muss Platz für Auszeiten geben“, sagt AOK-Südwest-Vorstandschef Christopher Hermann.

Von den 190.000 pflegebedürftigen Versicherten der AOK Baden-Württemberg werden 139.000 zu Hause gepflegt, was ohne Familienangehörige nicht möglich wäre. So zeigt die Forsa-Studie, dass knapp jeder Zweite (44 Prozent) in die private Pflege eines Elternteils eingebunden ist. Häufigster Grund, diese Aufgabe überhaupt zu übernehmen sei Nähe, also die enge Beziehung zum Pflegebedürftigen. Dabei kümmern sie sich nicht alleine um ihren pflegebedürftigen Angehörigen, sondern teilen sich die Aufgaben oft mit anderen Familienmitgliedern.

Pflege erfordere neben dem Dienst am Menschen auch einen gehörigen Verwaltungs- und Organisationsaufwand zu bewältigen. Das gehe oft an die Grenzen der Belastbarkeit. Schlafstörungen oder Depressionen könnten die Folgen sein. Laut Umfrage gehe der Einsatz meist über einen längeren Zeitraum. Jeder Zweite hat mindestens zwei Jahre Pflege-Erfahrung – knapp jeder Fünfte sogar fünf Jahre oder mehr. 30 Prozent der Befragten kümmern sich darüber hinaus auch noch um eigene oder nahestehende Kinder.

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