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Ein Stahlarbeiter bringt Flaggen der IG Metall zu einer Protest-Veranstaltung in Duisburg. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 20.07.2016 um 19:00
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:60 Min

Eine höhere gesetzliche Rente kann die private Altersvorsorge nicht ersetzen. Auch ein Sicherungsniveau von 50 Prozent schützt nicht vor Armut im Alter. So verurteilt das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln ein Konzept der IG Metall. Sie suggeriere mit ihrem Slogan „mehr Rente – mehr Zukunft“, ein sorgenfreies Leben im Alter allein auf Grundlage der gesetzlichen Rente.

Laut den Forschern des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist das Rentenkonzept der IG Metall geradezu „aus der Zeit gefallen“. Die gesetzliche Rente allein könne den bisherigen Lebensstandard nicht sichern. Diese Vorstellung sei bereits deswegen falsch, weil die Berechnung des Rentenniveaus auf der Fiktion eines Eckrentners mit 45 Beitragsjahren und jeweils durchschnittlichen Verdiensten beruht.

Familienbedingte Auszeiten oder freiwillige Teilzeitphasen führten im Einzelfall aber dazu, dass die eigene Rente den Lebensstandard alleine nicht sichern können. So lagen Ende 2014 fast die Hälfte aller Versicherten-Renten unter dem Grundsicherungsniveau eines Haushaltsvorstands. Das sei aber kein Problem, denn nur 2,5 Prozent der gesetzlichen Rentner waren in dem Zeitraum auf die Grundsicherung im Alter angewiesen. In einem Haushalt kämen mehrere gesetzliche, betriebliche und private Renten sowie Vermögen zusammen, die für das Auskommen im Alter sorgen.

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Außerdem moniert das IW Köln, das Rentenkonzept der Gewerkschafter liefere keine tragfähige Grundlage für das Umlageverfahren, wenn die Bevölkerung stark altert: Erst das Absenken des Sicherungsniveaus vor Steuern bis auf 43 Prozent mache es möglich, den steigenden Beitragssatz auf 22 Prozent zu deckeln.

Selbst wenn das Rentenniveau auf dem aktuellen Niveau von 47,5 Prozent vor Steuern (Stand November 2015) eingefroren würde, müssten die Beitragszahler im Jahr 2029 rund 28 Milliarden Euro mehr schultern als ursprünglich erwartet. Spätestens in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wäre ein Beitragssatz von über 22 Prozent fällig. Bei einem Sicherungsniveau vor Steuern von 50 Prozent steige die Zusatzlast sogar auf 52 Milliarden Euro, der Beitragssatz würde an der 25-Prozent-Marke kratzen, so die Berechnungen des Instituts.

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