Der tatsächliche Gewinn vieler Vermittler ist laut Frank Rottenbacher, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW, kein Grund für Neiddiskussionen. © AfW
  • Von Manila Klafack
  • 21.02.2024 um 12:58
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Viele Vermittler konnten ihren Umsatz im Jahr 2023 steigern. Dennoch bleiben als Gewinn für jeden zweiten Vermittler weniger als 50.000 Euro, stellt der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW im Rahmen seines Vermittlerbarometers fest.

243.000 Euro beträgt der durchschnittliche Umsatz eines deutschen Vermittlers. Davon bleibt ein Gewinn von 79.000 Euro, wie die Auswertung des Vermittlerbarometers des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW zeigt. Damit stieg der durchschnittliche Umsatz um 40.000 Euro, das sind plus 20 Prozent. Der Gewinn erhöhte sich um 4.000 Euro (plus 5,3 Prozent). Allerdings sind die Aussagen aufgrund einer veränderten Erhebungsmethode nicht so aussagekräftig wie in den Vorjahren, so der Hinweis des AfW.

Und obwohl diese Zahlen positiv zu bewerten sind, liegt der Gewinn bei der Hälfte der befragten Vermittler unter 50.000 Euro. Nur jeder fünfte Vermittler (19 Prozent) erzielte 2023 einen Gewinn von über 100.000 Euro.

AfW macht sich weiter gegen das Provisionsverbot stark

„Unabhängige Finanzberaterinnen und Berater haben insgesamt ihren Profit erhöht. Dennoch ist ein durchschnittlicher, noch zu versteuernder Gewinn von 80.000 Euro, der auch zur Risikovorsorge und zur Deckung der persönlichen Altersvorsorge verwendet werden muss, kein Grund für die Neiddiskussionen, die seitens der Politik oder Verbraucherschützern häufig angestoßen werden“, stellt Frank Rottenbacher, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW, fest.

„In unserem politischen Engagement setzen wir weiterhin einen klaren Fokus darauf, ein Provisionsverbot für Makler, das sich aus der Retail Investment Strategy ergeben könnte, abzuwenden. Zugleich werden wir den politischen Prozess zur Implementierung der Ergebnisse der Fokusgruppe Altersvorsorge aktiv und im besten Interesse unserer Mitglieder begleiten“, beschreibt Rottenbacher die zentralen Aufgaben des Verbands für das Jahr 2024.

Die weitere Umsatz- und Gewinnentwicklung

Die weiteren Aussichten sind laut AfW-Vermittlerbarometer leicht positiv. Die befragten Vermittler erwarten für das laufende Jahr ein durchschnittliches Umsatzplus von 2 Prozent. Die unter 40-Jährigen gehen sogar von 16 Prozent aus. Die über 60-Jährigen sind weniger zuversichtlich und sehen ein Minus von 2 Prozent.

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Manila

Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare
s.gross@sachkontor.de
Vor 8 Monaten

Woher diese Zahlen kommen sollen, ist mir schleierhaft. Den AfW mit seinen rund 2100 Mitgliedern als repräsentative Quelle heran zu ziehen, finde ich schon sportlich. Ich selbst bin über 30 Jahre im Maklergeschäft. Ich kenne vielleicht 1-2 Makler oder Versicherungsvertreter, die vielleicht eine knappe 1/4 Million Provisonseinnahmen generieren; und ich kenne viele.
Vielleicht bewege ich mich auch im falschen Kreis, jedoch erscheinen mir diese Zahlen genauso unrealistisch wie die der DVAG, die von sich behauptet, ihre Mitarbeiter verdienten im Schnitt 6 stellig. Von dieser Sorte habe ich persönlich noch nie einen getroffen. Dort werden die Provisionseinnahmen des Konzerns durch die Anzahl der Vermittler geteilt. Fragt sich, wer das dicke Geschäft gemacht hat. Es dürfte sich dabei um die immer gleichen oberen 20 % handeln. Der Rest vegetiert vor sich hin. Ähnliches vermute ich auch bei dem AfW. Aus diesem Grund nehme ich diesen Artikel auch nicht ganz so ernst.
Der AfW hat auch 2018 behauptet, 40 % der Vermittler hätten einen Gewinn von weniger als 25.000 € im Jahr; 80 % unter 50.000 € im Jahr, was der Realität wahrscheinlich erheblich näher kommt. (siehe: https://www.versicherungsbote.de/id/4875642/DVAG-Versicherungsmakler-als-aussterbende-Spezies/ ).
5 Jahre später (oh Wunder) haben sich diese Zahlen trotz Coronoakrise angeblich verdoppelt. Und das bei permanent sinkender Vermittlerzahl. Wahrscheinlich sind diese abgehende Vermittler aufgrund Herzinfarkt alle tot umgefallen, weil Sie den Schubkarren mit dem vielen Geld unterschätzt haben. Dieser Artikel scheint ungeprüft und unkritisch Zahlen eines nicht repräsentativen Marktausschnitts zu sein.

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Vor 8 Monaten

Woher diese Zahlen kommen sollen, ist mir schleierhaft. Den AfW mit seinen rund 2100 Mitgliedern als repräsentative Quelle heran zu ziehen, finde ich schon sportlich. Ich selbst bin über 30 Jahre im Maklergeschäft. Ich kenne vielleicht 1-2 Makler oder Versicherungsvertreter, die vielleicht eine knappe 1/4 Million Provisonseinnahmen generieren; und ich kenne viele.
Vielleicht bewege ich mich auch im falschen Kreis, jedoch erscheinen mir diese Zahlen genauso unrealistisch wie die der DVAG, die von sich behauptet, ihre Mitarbeiter verdienten im Schnitt 6 stellig. Von dieser Sorte habe ich persönlich noch nie einen getroffen. Dort werden die Provisionseinnahmen des Konzerns durch die Anzahl der Vermittler geteilt. Fragt sich, wer das dicke Geschäft gemacht hat. Es dürfte sich dabei um die immer gleichen oberen 20 % handeln. Der Rest vegetiert vor sich hin. Ähnliches vermute ich auch bei dem AfW. Aus diesem Grund nehme ich diesen Artikel auch nicht ganz so ernst.
Der AfW hat auch 2018 behauptet, 40 % der Vermittler hätten einen Gewinn von weniger als 25.000 € im Jahr; 80 % unter 50.000 € im Jahr, was der Realität wahrscheinlich erheblich näher kommt. (siehe: https://www.versicherungsbote.de/id/4875642/DVAG-Versicherungsmakler-als-aussterbende-Spezies/ ).
5 Jahre später (oh Wunder) haben sich diese Zahlen trotz Coronoakrise angeblich verdoppelt. Und das bei permanent sinkender Vermittlerzahl. Wahrscheinlich sind diese abgehende Vermittler aufgrund Herzinfarkt alle tot umgefallen, weil Sie den Schubkarren mit dem vielen Geld unterschätzt haben. Dieser Artikel scheint ungeprüft und unkritisch Zahlen eines nicht repräsentativen Marktausschnitts zu sein.

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