Bei einer alternden Bevölkerung gewinnt das Thema Ruhestandsmanagement immer mehr an Bedeutung. © Pixabay
  • Von Achim Nixdorf
  • 22.04.2021 um 17:29
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Viele deutsche Versicherer sehen im Ruhestandsmanagement ein großes Marktpotenzial. Ein Konzept hierzu hat jedoch bislang nur ein kleiner Teil der Unternehmen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Ins Blickfeld rücken daher strategische Partnerschaften.

Best Ager, Silver Ager oder Generation Gold – die Gruppe der über 50-Jährigen in Deutschland wächst beständig. Damit gewinnt auch das Thema Ruhestandsplanung/-management immer mehr an Bedeutung. Das haben inzwischen auch viele Lebensversicherer erkannt. Auf der anderen Seite mangelt es in der Branche aber noch weitgehend an praktischen Konzepten. Das zeigt eine gemeinsame brancheninterne Umfrage der Unternehmensberatung KPMG und des Analysehauses V.E.R.S. Leipzig unter Versicherern, Verbänden und Dienstleistern (47 Prozent Gesamtmarktanteil).

78 Prozent der befragten Versicherer sehen demnach ein hohes oder sehr hohes Marktpotenzial im Ruhestandsmanagement. Fast ebenso viele messen diesem Geschäftsfeld zukünftig eine hohe strategische Bedeutung bei (71 Prozent). Über geeignete Angebote für die Zielgruppe verfügen allerdings aktuell nur 11 Prozent der Unternehmen.

„Versicherer wissen um die strategische Bedeutung des Geschäftsfelds Ruhestandsmanagement und sehen auch Marktpotenziale, die für die Attraktivität des Geschäftsfelds sprechen. Das korreliert jedoch nur bedingt mit dem, was die Häuser heute schon tun“, sagt Studienautor Professor Fred Wagner von der Universität Leipzig.

Versicherer verstünden sich häufig als Lebensbegleiter, hätten jedoch ihren Blick noch nicht ausreichend dafür geschärft, sich für das Geschäftsfeld Ruhestandsmanagement stärker zu öffnen und originäre Versicherungsleistungen mit anderen Angeboten zu kombinieren, wie beispielsweise Rechtsberatung, Vermögensstrukturierung oder Gesundheitsservices.

Zusammenarbeit mit neue Akteuren

Für Professor Wagner steht deshalb fest: Wollen die Versicherer in Sachen Ruhestandsplanung Erfolg haben, müssen sie sich Kooperationspartner suchen. „Aus der Zusammenarbeit mit neuen Akteuren, wie etwa Plattformen, könnten sich für die Zukunft relevante Ansatzpunkte für die Bildung von Ökosystemen ergeben“, ist er sich sicher. Dazu passt auch, dass 90 Prozent der Studienteilnehmer davon ausgehen, dass die Leistungserbringung nur in Kooperation mit Partnern gelingen kann.

Fazit der Studie

„Im Fokus der Versicherer stehen beim Thema Ruhestandsplanung/-management finanzielle Aspekte, wie zum Beispiel die finanzielle Absicherung im Alter“, resümieren die Studienautoren. „Branchenfremde Player sind hingegen eher geneigt, eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen und beziehen verschiedene Aspekte rund um das Thema Altern in die Definition ein.“

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Hinterlasse eine Antwort