Zwei junge Leute nutzen adie sogenannte Elbschaukel in Magdeburg. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 08.09.2016 um 20:48
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Eine Allensbach-Umfrage im Auftrag des Versicherungsverbands GDV fördert zwar eine große Zufriedenheit der Menschen mit sich und ihrem Leben zutage. Doch mit Blick in die Zukunft zeigt sich die Angst, den Lebensstandard nicht halten zu können. Umgehört hat sich das Meinungsforschungsinstitut dabei unter der Generation der 30- bis 59-Jährigen.

Zum vierten Mal haben Marktforscher für den GDV die „Generation Mitte“ zur persönlichen Situation und zu ihren Einstellungen zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Gerechtigkeit, Zuwanderung und Altersvorsorge befragt. Vor allem die Lebensqualität beurteilten drei Viertel der Befragten als äußerst positiv. 36 Prozent geben an, dass sie sich in den vergangenen fünf Jahren verbessert habe, nur ein Viertel erkannte eine Verschlechterung.

Die positive Einschätzung hängt sicher damit zusammen, dass sich für 39 Prozent der Befragten die wirtschaftliche Lage in den vergangenen fünf Jahren verbessert und nur für nur 20 Prozent verschlechtert hat. Im Vergleich zur Elterngeneration fällt die Bilanz noch positiver aus: 42 Prozent erkennen für sich persönlich einen sozialen Aufstieg, nur 10 Prozent einen Abstieg. Selbst in der Gruppe der Befragten mit niedrigem sozioökonomischem Status übersteigen die Aufsteiger (28 Prozent) die Absteiger (20 Prozent).

Die weiterhin sehr positive Bewertung der persönlichen Lage steht im deutlichen Gegensatz zur Einschätzung der gesellschaftlichen Lage und Entwicklung. Diese wird von der „Generation Mitte“ mit wachsender Skepsis betrachtet. Persönlich sorgen sie sich vor allem im Hinblick auf die materielle Absicherung im Alter. 60 Prozent der Befragten treibt die Sorge um, ihren Lebensstandard im Alter nicht halten zu können (2015: 54 Prozent). 44 Prozent befürchten, dass ihr Einkommen schon in den nächsten Jahren nicht ausreichen könnte (2015: 39 Prozent).

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Die aktuelle Rentendebatte verschärft die Unsicherheit weiter. Zwei Drittel sind davon verunsichert. Es zeigt sich, dass sich die 30- bis 59-Jährigen aber nur unzureichend um ihre finanzielle Zukunftsplanung kümmern. Nur 9 Prozent der Befragten meint, die eigene finanzielle Zukunft zehn Jahre oder länger im Voraus planen zu können, 70 Prozent nennen einen Zeitraum von weniger als fünf Jahren oder trauen sich keine Angabe einer Zeitspanne zu. Und fast zwei Drittel geben an, ihre finanzielle Zukunft gar nicht zu planen oder nur eine grobe Vorstellung davon zu haben.

Dabei zeigt sich die Generation Mitte informiert und ist sich über die Auswirkungen des demografischen Wandels bewusst. Vier von fünf Befragten rechnen mit einer längeren Lebensarbeitszeit und steigenden Rentenbeiträgen. 73 Prozent glauben, verstärkt vorsorgen zu müssen und plädieren für mehr staatliche Unterstützung der privaten und betrieblichen Altersvorsorge: 62 Prozent sprechen sich für eine stärkere finanzielle Förderung der privaten Vorsorge aus, 54 Prozent wollen die betriebliche Altersvorsorge stärker unterstützt sehen. Nur ein Drittel der Befragten befürwortet einen staatlichen Rentenfonds, ein Viertel eine Pflicht zur privaten Altersvorsorge.

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