Jens Patze ist Produktmanager bei Helvetia schweizerische Lebensversicherungs-AG © Helvetia
  • Von Redaktion
  • 29.08.2023 um 15:03
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Nicht nur bei der Altersvorsorge, auch bei der Arbeitskraftabsicherung können Fonds und ihre Renditekraft genutzt werden. Jens Patze, Produktmanager bei Helvetia schweizerische Lebensversicherungs-AG, erklärt, wie das funktioniert, für wen es sich eignet, und warum fondsbasierte Kalkulationen die bessere Wahl sein können.

Pfefferminzia: Mit CleverProtect BU und CleverProtect GF bietet Helvetia zwei Policen zur fondsbasierten Arbeitskraftabsicherung. Was heißt das konkret? Wie werden Fonds hier eingesetzt?  

Jens Patze: Für die Absicherung der Berufsunfähigkeit gibt es unterschiedliche Modelle am Markt. Erstens den klassisch kalkulierten BU-Tarif mit Beitragsverrechnung. Überschüsse werden hier genutzt, um den Beitrag zu senken. Daneben gibt es Tarife, die ebenfalls auf klassischer Kalkulation basieren, die Überschüsse aber nicht nutzen, um Beiträge zu reduzieren, sondern sie werden in Fonds angelegt, um Geld anzusparen. Und drittens gibt es Policen wie CleverProtect mit einer echten fondsbasierten Kalkulation. Grundlage für die Beitragsberechnung sind hier nicht wie bei der klassischen Kalkulation Sicherungsvermögen und Garantiezins, sondern eine erwartete Wertentwicklung der Fondsanlage. Wir unterstellen bei unseren CleverProtect-Tarifen 5,5 Prozent pro Jahr. Daraus wird der Beitrag errechnet, der für die Deckung des Risikos über die Laufzeit nötig ist.  

Fonds und Arbeitskraftabsicherung – passt das überhaupt zusammen?  

Ja, sehr gut. Es ist letztlich der gleiche Ansatz in der Beratung und die gleiche Argumentation wie bei der Altersvorsorge mit Fonds: Langfristig liefern Aktienfonds überdurchschnittliche Erträge. Wer von dieser Renditekraft überzeugt ist und über Fonds oder Fondspolicen für seinen Ruhestand vorsorgt, ist ein potenzieller Kunde für die fondsbasierte Berufsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung. Wichtig ist, dass sich die Tarife unserer CleverProtect-Familie durch eine hochwertige Bedingungsqualität auszeichnen. 

Was passiert, wenn sich die Fondsanlage schlechter entwickelt als kalkuliert? 

Wir müssen nicht jedes Jahr 5,5 Prozent erzielen. Dies ist ein langfristiger Durchschnittswert, mit dem kalkuliert wird. Wenn sich abzeichnet, dass die Fondsanlage diesen Wert langfristig nicht erreichen kann, wird der Kunde rechtzeitig informiert. Er muss dann entweder einen Einmalbeitrag nachschießen oder seinen Beitrag erhöhen. Alternativ könnte er auch die Leistung kürzen. Das sind die gleichen Maßnahmen, die greifen, wenn die Kalkulation in der klassischen BU ins Wanken gerät. 

Zu einem solchen Schritt würde es allerdings erst bei fortgeschrittener Laufzeit des Vertrags kommen. In jungen Jahren zahlt der Kunde in eine BU mehr Geld ein, als der Risikoschutz kostet. Dieses überschüssige Geld wird genutzt, um die späteren risikoreicheren Jahre auszugleichen. Der Beitrag reicht zunächst also ohnehin, um das Risiko zu finanzieren. Erst wenn später das angesparte Guthaben abnimmt, wird eine schlechte Wertentwicklung relevanter. 

Was sind die Vorteile einer fondsbasierten BU gegenüber einer klassisch kalkulierten Absicherung? 

Die fondsbasierte BU kann mit einem höheren Zins kalkulieren als die klassische BU. Daher ermöglicht sie bei gleichen Annahmen und gleicher Bedingungsqualität – dies ist der schwierigste Punkt im Marktvergleich – einen geringeren Beitrag als klassische Tarife mit Beitragsverrechnung. In der klassischen BU hat der Kunde zudem keinerlei Einfluss auf ein mögliches Guthaben. Das ist anders bei CleverProtect.

Wenn die Wertentwicklung im Schnitt besser ist als die unterstellten 5,5 Prozent jährlich, wird zusätzliches Guthaben aufgebaut, über das der Kunde mitbestimmen kann. Zum Beispiel kann der Vertrag auf Wunsch mit dem Guthaben neu berechnet werden und der Beitrag eventuell sinken. Oder wenn der Kunde in eine finanzielle Flaute gerät, könnte der Beitrag über einen gewissen Zeitraum aus dem Guthaben-Puffer gezahlt werden. Ebenso kann er sich das angesparte Guthaben am Ende auszahlen lassen. Wenn die Anlage besonders gut läuft, können eventuell über lange Laufzeiten sogar die gesamten eingezahlten Beiträge zurückgezahlt werden. Es gibt also eine Chance auf Beitragsrückgewähr, ohne dafür einen höheren Beitrag zu zahlen. 

Wer ist die Zielgruppe?  

Zielgruppe sind vor allem jüngere Kunden bis Mitte 30. Die Grundfähigkeitsversicherung kann bereits für Schüler ab sechs Jahren abgeschlossen werden, die Berufsunfähigkeitsversicherung ab 15 Jahren. Denn je länger die Laufzeit des Vertrags ist, desto besser kann die fondsbasierte Kalkulation ihre Vorteile ausspielen. Bei Abschluss in jungen Jahren ist der Zeitraum länger, in dem mehr eingezahlt wird, als der Risikoschutz tatsächlich kostet. So kann mehr Guthaben aufgebaut werden. Bei Vertragsabschluss mit einem 18-Jährigen könnte der Preisvorteil gegenüber der klassischen Variante bei etwa 10 bis 20 Prozent liegen, bei Abschluss mit 30 oder 35 Jahren eher bei 5 Prozent. Je älter der Kunde bei Abschluss ist, desto geringer der Preisvorteil.  

 Weitere Informationen zur fondsgebundenen Arbeitskraftabsicherung der Helvetia finden Sie hier.

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