Christian Nuschele © Rüdiger Glahs
  • Von Oliver Lepold
  • 14.12.2018 um 10:34
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Abkehr von der Garantie, Hinwendung zum Aktienmarkt – sind die Deutschen endlich bereit, etwas mehr zu wagen, wenn es um ihre langfristige Altersvorsorge geht? Christian Nuschele, Vertriebsdirektor Standard Life für Deutschland, zweifelt daran und weiß, wo das Problem liegt.

Warum unterstützt Standard Life das von MLP entwickelte digitale Rentenkonto?

Das ein guter Versuch, dem Kunden mehr Informationen zukommen zu lassen. Man kann damit praktisch auf Knopfdruck ablesen, wie viel Rente man aus welchen Quellen bekommen wird. Das ist komplex, weil die Datenlieferungen auf unterschiedlichem Wege erfolgen. In Großbritannien gibt es mit den sogenannten Wrap-Plattformen etwas Ähnliches. Das sind Konsolidierungs-Plattformen für private Finanzen. Dort können Kunden ihre komplette Vermögensaufstellung organisieren. Das hilft dem Berater enorm, weil er dadurch auf einen Blick umfassende Informationen wie Risikoprofil und Allokationen erhält. In Deutschland sind wir von einem solchen Service noch weit entfernt.

Mit Weitblick hat Standard Life eine Lebensversicherung ohne Garantien auf den Markt gebracht. Wie kann diese bei der flexiblen Altersvorsorge unterstützen?

Weitblick ist eine fondsgebundene Lebensversicherung. Sie versichert Leben, aber legt auch Kapital sinnvoll in einem steuerlich geschützten Mantel an. Wir sorgen hier für sehr viel Flexibilität wie der Möglichkeit von Zuzahlungen und der Gestaltung von Auszahlungsplänen. Grundgedanke dabei ist: Wenn Sie heute Geld für die Altersvorsorge anlegen, muss nicht alles als Rente zur Verfügung stehen. Sie sollten flexibel bleiben und jederzeit auf einen Teil Ihres Vermögens zugreifen können. Nichtsdestotrotz lassen sich daraus regelmäßige Einkünfte generieren.

Mit einem besonderen Auge für die Transparenz?

Weitblick ist flexibel, transparent und kann in den verschiedensten Courtage-Varianten genutzt werden. Wir haben ebenfalls Anfang 2018 für unsere Einmalanlageprodukte Parkallee und Weitblick ein flexibles Courtagesystem entwickelt. Der Makler kann so im Gespräch mit dem Kunden die Vergütung flexibel festlegen. Wir sehen dabei, dass tendenziell relativ geringe Abschlussvergütungen vereinbart werden und ein relativ starker Fokus auf der laufenden Vergütung liegt. Das ist ein guter Trend, weil die Makler auf Nachhaltigkeit und langfristige Zusammenarbeit setzen.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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