Reihenweise Wahlplakate in Düsseldorf: Mit Vorschlägen, wie man die private Altersvorsorge weiter stärken könnte, halten sich die Parteien zurück, findet Apella-Chef Guntram Schloß. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 29.08.2017 um 09:51
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Vor der Bundestagswahl überschlagen sich die Parteien mit Plänen zum Thema Rente, Krankenversicherung & Co. Bei der privaten Altersvorsorge aber fehlen Ideen, findet Guntram Schloß, Vorstandsvorsitzender des Maklerpools Apella. Was er fordert, lesen Sie hier.

„Die Politiker vernachlässigen die private Altersvorsorge“, sagt Apella-Chef Guntram Schloß. „Nachdem in der zurückliegenden Legislaturperiode der Gesetzgeber etliche Veränderungen für die gesetzliche Rente und die betriebliche Altersversorgung beschlossen hat, ist nun endlich die private Altersvorsorge an der Reihe. Zu dieser Einsicht sind die Parteien aber noch nicht gelangt.“

Die vereinzelt in den Wahlprogrammen vertretenen Ideen wie ein neues staatlich organisiertes Altersvorsorgeprodukt oder den Vorschlag, die Riester-Rente in die gesetzliche Rentenversicherung zu überführen, würden bisherige Fortschritte beim Aufbau der privaten Altersvorsorge eher wieder zerstören, meint Schloß.

Wie könnte man es aber besser machen?

Der Maklerpool schlägt vor, die Investmentkultur in Deutschland zu fördern.

Wie?

„Die Bevölkerung muss viel mehr an der Wertsteigerung der Unternehmen teilhaben können. Daraus vor allem erwachsen Chancen für größeren Wohlstand“, sagt Schloß. Ein Mittel hierzu wäre, die gesetzlich vorgeschriebene Bruttobeitragsgarantie bei der Riester-Rente abzuschaffen. Dadurch könnten Sparer stärker in Sachwerte wie Aktien investieren.

„In anderen Ländern, wie den USA zum Beispiel, wird Aktienfondssparen gezielt gefördert, in Deutschland errichtet der Staat per Gesetz eine Barriere gegen größere Aktienanteile in der geförderten Altersvorsorge“, so Schloß weiter.

Da sei Deutschland schon einmal weiter gewesen. Stichwort: vermögenswirksame Leistungen. Dort sei bei der Anlage in Fonds ein Mindestanteil mit Aktien vorgeschrieben.

Einführung eines Online-Rentenkontos für den besseren Überblick

Eine zweite Forderung von Apella ist die Einführung eines säulenübergreifenden Online-Rentenkontos, mit dem jeder Bürger seine künftigen Alterseinkünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersversorgung und der privaten Vorsorge zusammengefasst sehen kann.

„Nur wer den Überblick hat, trifft auch die richtigen Entscheidungen für seine Vorsorge“, stellt Schloß fest. In anderen Ländern wie Schweden, gebe es ein solches Rentenkonto schon seit Jahren.

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