Peter Schwark, Geschäftsführer beim GDV © GDV
  • Von Oliver Lepold
  • 23.10.2019 um 12:11
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Peter Schwark, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), zur Überregulierung der Branche und zu einem Neustart für die Riester- und Rürup-Rente.

Warum verstehen viele Menschen die Förderung nicht?

Die Förderung ist zwar sehr attraktiv, aber nicht unmittelbar eingängig. Wir haben folgende Idee entwickelt: Warum führt der Gesetzgeber nicht eine Form der Mindestförderung ein? Gegenwärtig kommt im Durchschnitt ein Drittel des Gesamtbeitrags auf den Riester-Vertrag aus der Förderung. Warum können wir dem Kunden nicht garantieren: Für jeden Euro, den du einzahlst, kriegst du diese 50 Prozent vom Staat on top? Das versteht jeder und die Attraktivität ist unbestreitbar. Dann würden wir richtigen Rückenwind in diesem Geschäft bekommen.

Was halten Sie von einer Art Verpflichtung zur Altersvorsorge mit Opt-out-Modell?

Die meisten Kunden haben schon Vorsorge-Entscheidungen getroffen. Analysen zeigen, dass es in 80 Prozent der Haushalte Formen zusätzlicher Vorsorge gibt. Mit einem Obligatorium zu kommen, macht die Welt nur komplizierter. Das ist nicht zielführend. Wer kein Geld hat, wird rausoptieren, wie 82 Prozent der Minijobber aus der Rentenversicherungspflicht. Wir müssen mit Anreizen und an der Attraktivität arbeiten. Und wir brauchen die Vermittler, damit sie die Kunden identifizieren und motivieren, die noch nicht vorgesorgt haben – auch diejenigen, die erst ins Berufsleben eintreten. Da gibt es viele Anknüpfungspunkte in der Praxis – sei es im Gespräch über Berufsunfähigkeit, über die Hausrat- oder Kfz-Police. Diese Menschen müssen wir gewinnen.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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