Stephan Schweizer, Chef des IT-Dienstleisters Nevis. © Nevis AG
  • Von Redaktion
  • 31.08.2023 um 10:11
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Die Versicherer befinden sich in einem Dilemma: Ihre IT-Systeme müssen immer höheren Sicherheitsanforderungen genügen, dürfen zugleich aber keinesfalls einer reibungslosen Customer Journey entgegenstehen. Wie dieser scheinbare Widerspruch aufzulösen ist, erklärt Stephan Schweizer, Chef des IT-Dienstleisters Nevis, in seinem Gastbeitrag.

CIAM-Lösungen halten zahllose Funktionen bereit, mit denen Versicherungsunternehmen höchste Sicherheit gewährleisten können, ohne die Customer Journey zu beeinträchtigen. Da meist hochsensible Daten involviert sind, stellen sie bei jedem Login sicher, dass die Person vor dem Gerät auch tatsächlich die ist, die sie vorgibt zu sein. Besonders fortschrittlich sind Lösungen, die für jede Identitätsprüfung beim Login auf sogenannte Access Apps auf den mobilen Geräten der Nutzer setzen. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen haben die Menschen heute ihre Smartphones – und damit ihre Authentifizierungs-App – in der Regel immer dabei, im Gegensatz zu anderen externen Geräten wie einem TAN-Generator.

Zum anderen lassen sich damit modernste, nahezu fälschungssichere, biometrische Verfahren für die Authentifizierung einsetzen. Die Nutzer bestätigen ihre Identität einfach mit ihrem Fingerabdruck oder per FaceID und müssen sich keine langen, komplizierten Passwörter mehr merken, die ohnehin unsicher sind. Das verbessert die Customer Journey im Vergleich zu klassischen Passwort-basierten Lösungen enorm.

Sicherheitsplus mit CIAM-Lösungen

Eine Access App, die im Corporate Design des Versicherers gestaltet werden kann, sorgt zudem für einen Gesamtauftritt aus einem Guss. Zudem ist eine solche Access App speziell gehärtet. Das heißt, sollte sich ein Nutzer versehentlich einen Trojaner auf sein mobiles Gerät laden, stellt dies keine Bedrohung dar: Die Daten bleiben sicher. Außerdem meldet die Access App den Angriffsversuch an den CIAM-Server. Ein weiteres Sicherheitsplus bieten CIAM-Lösungen, da unter anderem in solchen Fällen die adaptive Authentisierung greift. Sie sorgt auch dafür, dass die Authentifizierung je nach Zielsystem oder Art der Anfrage angepasst wird. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen: Entweder indem eine zusätzliche Verifikation verlangt wird, das Authentifizierungsverfahren gewechselt wird oder die Session komplett blockiert wird. Auch Behaviour Analytics, also die Analyse des Nutzerverhaltens, kommt hier zum Einsatz.

Wenn Kunden mit Hilfe eines CIAM alle Transaktionen sicher online über ihr Benutzerkonto im Self-Service-Verfahren abwickeln können, sinken auch die Kosten für die Versicherer. Vom Vertragsabschluss bis zur Schadenmeldung kann alles automatisiert werden, so dass eine persönliche Betreuung durch Versicherungsmitarbeiter nicht mehr notwendig ist. Dies kommt auch den Wünschen der Kunden entgegen und trägt zusätzlich zu einem guten Kundenerlebnis bei.

Ein CIAM legt damit die Basis für ein kosteneffizientes Kundenmanagement, das ein reibungsloses Kundenerlebnis mit einem Höchstmaß an Sicherheit verbindet. Als anpassungsfähiger Schutzschild wappnet es Versicherer gegen Angriffe von Cyberkriminellen. Gleichzeitig ermöglicht es die Integration von Drittsystemen oder Versicherungsmaklern und anderen Geschäftspartnern. Damit erhalten Versicherer ein wirksames Instrument, um die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen in der digitalen Welt zu erfüllen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

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