Wird sich die künstliche Intelligenz irgendwann einmal gegen die Menschheit wenden, wie im Science-Fiction-Klassiker Terminator (hier ein Bildausschnitt aus Terminator 3)? Die Hälfte der Deutschen macht sich hier Sorgen. © picture-alliance / dpa | Columbia_Tristar/Robert_Zucker
  • Von Karen Schmidt
  • 12.12.2023 um 13:21
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Nicht wenige Deutsche haben die große Sorge, dass künstliche Intelligenz mal einen auf Terminator macht und zu einer existenziellen Bedrohung für die Menschheit werden könnte. 50 Prozent haben diese Angst, zeigt der diesjährige Axa Future Risks Report.

Die größte Sorge der Deutschen in Bezug auf künstliche Intelligenz (KI) ist, dass sie sich zu einer existenziellen Bedrohung für die Menschheit entwickeln könnte. Die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) befürchtet das. Für 21 Prozent der Bürger sind fehlende einheitliche Regeln und Verantwortlichkeiten in Bezug auf KI die größte Sorge. 12 Prozent betrachten die mangelnde Nachvollziehbarkeit der KI als größte Gefahr.

Das sind Ergebnisse des diesjährigen Axa Future Risks Reports. „Wir beobachten in unserer Gesellschaft aktuell beides: Einen großen Hype und eine große Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz“, sagt Achim Dahlbokum, Informationschef bei Axa Deutschland. „Mit Sicherheit stehen wir mit der rasanten Entwicklung und Verbreitung von KI aktuell am Beginn einer kleinen Revolution. Als Versicherer beschäftigen wir uns daher auch mit den möglichen Risiken von KI. Dennoch begreifen wir diese Entwicklungen vor allem als Chance, nicht nur als Risiko.“

20 Prozent der Befragten glauben danach, dass KI und Big Data in den nächsten Jahren erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden. Im Vorjahr waren nur 9 Prozent dieser Meinung. Damit ist kein anderes Thema in der Risikowahrnehmung der Deutschen so stark gestiegen.

Auch wenn das Bewusstsein in Deutschland gestiegen ist, wird KI als noch entferntes Risiko wahrgenommen. Weltweit schätzen knapp 48 Prozent der befragten Personen KI als ein sich schnell entwickelndes Risiko ein. In Deutschland teilen nur 40 Prozent diese Einschätzung. Dass die weitere Entwicklung von KI für die Deutschen mehr ein Risiko der Zukunft und weniger der Gegenwart darstellt, zeigt sich auch in einem nur geringen Gefühl der Angreifbarkeit durch Künstliche Intelligenz. Während weltweit mehr als die Hälfte (56 Prozent) angibt, sich im täglichen Leben durch KI und Big Data angreifbarer zu fühlen, ist es in Deutschland nur eine Minderheit von 46 Prozent.

Dieses Gefühl in der deutschen Bevölkerung spiegelt sich auch in den Top 10 der größten Risiken der kommenden fünf bis zehn Jahre wider. Hier weisen die befragten Expertinnen und Experten ein hohes Bewusstsein auf. Für sie liegt das Risiko „Big Data und Künstliche Intelligenz“ auf dem siebten Platz. Die Gesamtbevölkerung hingegen wählt Big Data und Künstliche Intelligenz nur auf Platz 14.

Grund hierfür könnte das hohe Vertrauen in den öffentlichen Apparat sein, wenn es darum geht, das Risiko Künstlicher Intelligenz zu managen. Eine deutliche Mehrheit (55 Prozent) der Deutschen hält die öffentlichen Behörden für gut vorbereitet, wenn es um ethische Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von Technologie (Datenschutz und Verwendung persönlicher Daten, mögliche Verzerrungen durch Algorithmen) geht. Weltweit teilen diese Einschätzung nur 42 Prozent.

Die größten Risiken unserer Zeit sehen die Deutschen übrigens im Klimawandel (46 Prozent), in sozialen Spannungen (41 Prozent) und in der Energieversorgung (40 Prozent).

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Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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