Mädchen mit Teddybär an Weihnachten: Versicherer spenden am häufigsten für Bildungs- und Erziehungsprojekte sowie Hilfsorganisationen. © Gpointstudio /Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 13.12.2024 um 13:12
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Die deutsche Versicherungsbranche macht Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit. Das gilt unter anderem für die Kapitalanlagen. Wo die Versicherer sonst noch nachhaltiger agieren, untersuchten die Analysten von Franke und Bornberg in einem aktuellen Bericht.

Deutsche Versicherer sind nachhaltiger unterwegs als noch vor einigen Jahren. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten von Franke und Bornberg in ihrem aktuellen ESG-Report. Die Studie basiert auf einer Umfrage, an der 23 Versicherungskonzerne teilgenommen haben. Diese Versicherungskonzerne repräsentieren insgesamt 112 Erstversicherer. Sie bilden nach gebuchten Bruttobeiträgen einen Marktanteil von rund 50 Prozent ab.

Die Ergebnisse des aktuellen Reports zeigen, dass Versicherer auf einem guten Weg sind, ihre Nachhaltigkeitsziele im Allgemeinen zu erreichen. Insbesondere in der Kapitalanlage gewinnen nachhaltige Investments zunehmend an Bedeutung und etablieren sich als Bestandteil der strategischen Ausrichtung.

Zwar sind die vorhandenen Potenziale in diesem Bereich noch lange nicht vollständig ausgeschöpft, doch der positive Trend hin zu verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Investitionen ist aus Sicht der Analysten „deutlich erkennbar“.

Von den 23 befragten Versicherern gaben 11 an, aktiv in Transformationsprojekte zu investieren. 11 andere verneinten das, ein Unternehmen machte keine Angaben.

„Wir sind der Ansicht, dass gezielte Investitionen in nachhaltige Produkte einen wirkungsvolleren Hebel für die Transformation nicht-nachhaltiger Unternehmen darstellen können als deren Ausschluss“, so Michael Franke. Der Report hat daher etwa die Investitionen der Versicherer in Artikel-8- und 9-Fonds, in Erneuerbare Energien oder auch in nachhaltige Wald- und Landwirtschaft ermittelt.

Um die Wirkung der Nachhaltigkeitsstrategie der Kapitalanlage, insbesondere im Bereich Umwelt, bewerten und verbessern zu können, ist es wichtig, die Treibhausgas-Emissionen der gesamten Kapitalanlage zu erfassen.

Versicherer messen ihre Treibhausgas-Emissionen

Drei Viertel der Versicherer haben begonnen, den Ausstoß ihres Portfolios zu messen. Allerdings nutzen sie verschiedene Methoden, um ihn zu messen, oftmals auch innerhalb eines Unternehmens. Durch die verschiedenen Berechnungsmethoden ist es schwierig, die Höhe des Treibhausgas-Ausstoßes branchenweit zu vergleichen.

  • Wenn es um das Thema Spenden geht, unterstützen Versicherer am häufigsten Bildungs- und Erziehungsprojekte sowie Hilfsorganisationen.
  • Denkmalschutz scheint hier dagegen keine große Rolle zu spielen.
  • Versicherer unterstützen ansonsten auch gerne regionale Initiativen.

Im Vergleich zu den ESG-Reports der vergangenen Jahre haben die Versicherungsgesellschaften ihren Stromverbrauch verringert. Das liegt vor allem an allgemeinen Stromsparmaßnahmen bei der Effizienz von Gebäuden und der Technik.

Generell spürt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, beim Thema „Nachhaltige Transformation“ gerade viel Unsicherheit bei den Unternehmen wegen regulatorischer Vorgaben und kritischer öffentlicher Beobachtung. Er würde sich mehr Selbstbewusstsein auf Versichererseite wünschen, dass sie ihre Erfolge sichtbarer machen und Fortschritte offener kommunizieren.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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