So verteilen britische, deutsche, nord- und südeuropäische Versicherer aktuell ihre Kapitalanlagen © Standard Life
  • Von Redaktion
  • 06.01.2016 um 13:39
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Seit Jahresbeginn ist die europäische Stabilitätsrichtlinie Solvency II in Kraft. Wie die neuen Vorgaben zur Kapitalausstattung der Versicherer das Anlageverhalten der Branche beeinflusst, zeigt eine aktuelle Studie.

89 Prozent der europäischen Versicherer haben laut einer aktuellen Studie von Standard Life Investments ihre Kapitalanlagestrategien verändert, seitdem sie sich auf die neuen Stabilitätsanforderungen von Solvency II einstellen müssen. Für rund die Hälfte der Befragten heißt das: Weniger festverzinsliche Wertpapiere – dafür mehr alternative Anlagen wie Infrastruktur und erneuerbare Energie oder aber auch Immobilien.

Allerdings gibt es dabei Unterschiede innerhalb Europas: Denn während deutsche Versicherer stark unter den niedrigen Zinsen auf Bundesanleihen leiden, sind südeuropäische Versicherer – aufgrund höherer Renditen auf Anleihen ihrer Länder – etwas optimistischer.

Eine weitere Folge von Solvency II: Einige Versicherer sehen sich nicht mehr in der Lage, ihre Investitionen selbst zu steuern. So gaben 44 Prozent der Befragten an, das Management ihrer Kapitalanlagen künftig auslagern zu wollen. Zudem: Garantieprodukte geraten immer weiter ins Abseits, denn 43 Prozent der Versicherer scheinen diese nicht mehr wettbewerbsfähig gestalten zu können.

Für die Studie befragte Standard Life Investments 56 europäische Versicherungsunternehmen. Die befragten Gesellschaften repräsentieren ein Drittel der Bilanzsumme der gesamten europäischen Versicherungsindustrie.



So könnte sich die Verteilung der Kapitalanlagen in den kommenden drei Jahren verändern
Grafik: Standard Life

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