Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 04.01.2017 um 10:27
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Länger arbeiten und trotzdem weniger Rente kassieren – so sieht die Zukunft in der gesetzlichen Rente aus. Die geplante Rentenreform von Andrea Nahles wird das wohl nicht aufhalten können. Und: Sie belastet die Beitragszahler in nur 30 Jahren um zusätzliche 90 Milliarden Euro. Das haben zumindest die Arbeitgeberverbände errechnet.

Die Reformpläne von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles dürfte Beitrags- und Steuerzahler bis 2045 rund 90 Milliarden Euro zusätzlich kosten – also deutlich mehr Geld als bisher bekannt. Das zeigen Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die der Welt exklusiv vorliegen. Zahler müssten demnach außerdem mit einer „enormen Erhöhung der Sozialabgaben“ von rund 40 Prozent des Bruttolohnes auf 55 Prozent rechnen, damit alles funktionieren kann.

Nahles‘ Rentenkonzept stelle daher einen groben Verstoß gegen das Gebot der Generationengerechtigkeit dar, kritisiert die BDA. Erst im November hatte die Ministern ihre Pläne vorgestellt (wir berichteten). Hauptpunkt: Das Rentenniveau soll nicht tiefer sinken als 46 Prozent. Momentan liegt es noch bei 48 Prozent. Das sind, laut BDA, völlig falsche Schwerpunkte.

„Die demografisch bedingten Mehrbelastungen in der Rentenversicherung würden die Beitragszahler künftig neunmal stärker treffen als die Rentenbezieher“, so die BDA. Denn während der Beitragssatz bis 2045 um ein Drittel steige, sinke das Rentenniveau lediglich um 3,7 Prozent, berichtet die Welt.

Stattdessen sollte der Schwerpunkt auf der Beitragsobergrenze liegen, finden die Arbeitgeber. Es sei vielmehr richtig, „die bislang nur bis 2030 gesetzlich festgeschriebene Beitragsobergrenze von 22 Prozent dauerhaft fortgelten zu lassen“.

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