Ein Bildredaktor der Nachrichtenagentur Keystone-SDA arbeitet im November 2020 an seinem Arbeitsplatz im Homeoffice. © picture alliance/KEYSTONE | GAETAN BALLY
  • Von Lorenz Klein
  • 30.11.2020 um 16:46
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Die Pläne der Bundesregierung für eine Homeoffice-Steuerpauschale stoßen beim Bund der Steuerzahler auf Zustimmung. Die geplante Tages-Pauschale von 5 Euro gehe „in die richtige Richtung“, erklärte dessen Präsident Reiner Holznagel in einem Interview. Was er hingegen kritisch sieht, erfahren Sie hier.

Normalerweise hat der Bund der Steuerzahler angesichts der großzügigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen in Zeiten der Pandemie vieles zu beanstanden, was die Bundesregierung so alles plant – nicht so bei diesem Vorschlag: „Der Bund der Steuerzahler begrüßt die Pläne der Bundesregierung, eine Homeoffice-Steuerpauschale einzuführen.“ Das teilte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mit, nachdem sich dessen Präsident Reiner Holznagel am Montag vom RBB-Inforadio interviewen ließ.

Es sei gut, dass nun endlich konkret darüber gesprochen werde, sagte Holznagel. Die Politik müsse jetzt schnell in die Spur kommen, damit das Homeoffice im nächsten Jahr steuerlich anerkannt werde. „Die geplante Tages-Pauschale von 5 Euro gehe da in die richtige Richtung“, wird Holznagel zitiert. Als „abwegig“ kritisierte er allerdings die geplante Deckelung auf höchstens 600 Euro im Jahr. Derjenige, der diese Kosten habe, müsse sie auch „völlig zur Geltung bringen können“.

Homeoffice-Steuerrecht reformieren

Zugleich plädierte Holznagel dafür, das Homeoffice-Steuerrecht zu modernisieren. Die „Lebensrealität der Menschen“ müsse sich dort widerspiegeln. Diese so aus, dass viele Menschen einfach zuhause eine Ecke des Schlafzimmers oder ein Teil des Wohnzimmers für das Homeoffice genutzt haben. Das entspreche zwar nicht den Vorgaben für die Anerkennung eines Arbeitszimmers, aber am Ende sei das „aus meiner Sicht völlig irrelevant“, so Holznagel. Die Zeiten hätten sich völlig geändert. Deswegen wäre die Anerkennung in Form einer Pauschalregelung von fünf Euro pro Tag ein richtiger Schritt. „Da sollte das Steuerrecht gleichgezogen werden, damit die Menschen keine Nachteile dadurch haben“, resümierte der Präsident des Bundes der Steuerzahler.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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