Manche Manager und Geschäftsführer könnten eine Manager-Haftpflichtversicherung gebrauchen © Hunters Race / Unsplash
  • Von Andreas Harms
  • 22.08.2023 um 12:22
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:50 Min

Man sollte einfach nicht vergessen: Auch Manager sind nur Menschen – und machen Fehler. Wohl dem, der dann auf eine Haftpflichtversicherung, eine D&O-Police zurückgreifen kann. Das Portal Transparent-beraten.de hat jetzt solche Tarife unter die Lupe genommen. Den definitiven Sieger gibt es dabei zwar nicht, dafür aber umfassende Informationen.

Der Versicherungsmakler Transparent-beraten.de hat in Deutschland verfügbare Manager-Haftpflichtversicherungen bewertet. Die kennt man auch unter dem Namen D&O-Versicherungen (Directors & Officers). Sie sichern Manager, Geschäftsführer und leitende Angestellte gegen Haftpflichtrisiken ab.

In die Wertung kamen neun Anbieter solcher D&O-Versicherungen. Wobei der Makler darauf hinweist, dass der Test keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat. Man habe sich auf jene Häuser beschränkt, die überhaupt mit Maklern zusammenarbeiten, und auf Unternehmens-D&O-Versicherungen. Persönliche Policen fallen damit raus. Folgende Häuser kamen somit zum Zug (nach Alphabet sortiert):

  • AIG
  • Allianz
  • Ergo
  • Gothaer
  • Hiscox
  • Markel
  • R+V
  • VOV
  • Zurich

Bemerkenswert ist dabei, dass es keinen ausdrücklichen Testsieger gibt. Dafür seien solche Versicherungen zu speziell, heißt es. Interessenten sollten stattdessen nach den eigenen Bedürfnissen auswählen. Gleichwohl gibt es Urteile zu einzelnen Kriterien: Service, Schadenbearbeitung, maximale Versicherungssumme ohne Anfragepflicht, versicherbarer Höchst-Jahresumsatz.

Darin zeigt sich zunächst, dass die Getesteten Schäden ordentlich und in angemessener Zeit bearbeiten – alle bekommen in dieser Disziplin ein „gut“. Beim Service geht es darum, wie gut Versicherer telefonisch zu erreichen sind, wie schnell sie antworten und wie lange sie für die Police brauchen. Auch hier ist das Niveau grundsätzlich hoch („gut“). Einziger Ausreißer nach unten ist die Gothaer mit ihrem Vema-Deckungskonzept und der Note „ausreichend“.

Nachtrag vom 22. September 2023: In einer ergänzenden Mitteilung stellt Transparent-beraten.de klar, dass sich die Service-Note nicht auf die D&O-Abteilungen der Versicherer bezieht, sondern auf deren allgemeinen Service. Das gilt insbesondere für die Note der Gothaer. Auch fügen die Tester hinzu, dass sie in Bezug auf D&O-Produkte mit der Gothaer keine direkte Erfahrung gemacht haben.

Die maximale Versicherungssumme ohne Anfragepflicht beträgt grundsätzlich 5 Millionen Euro. Die Allianz weicht davon mit nur 2 Millionen Euro nach unten und die VOV mit 7,5 Millionen Euro nach oben ab.

Große Unterschiede bei der Manager-Haftpflicht

Und das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Kein Standard lässt sich hingegen beim versicherbaren Höchst-Jahresumsatz erkennen. Die Spanne reicht von 50 bis 250 Millionen Euro und bietet ein ebenso heterogenes Bild wie die Frage nach weiteren Nachlässen. Manche bieten einige, manche nicht ganz so viele und andere gar keine.

Dieses Bild zieht sich auch durch die weiteren Fragen („Sind Start-ups versicherbar?“, „Kann man die Versicherungssumme zweimal im Jahr komplett ausschöpfen?“), was den oben erwähnten Umstand bestätigt: Die Policen sind speziell, und man muss genau hinschauen.

Umso besser ist es, dass Transparent-beraten.de die Einzelergebnisse übersichtlich aufgelistet hat. Dort sind auch alle einzelnen Bewertungskriterien erklärt und sogar die Risikofragen sind als Übersicht und im Detail komplett wiedergegeben.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort