Werbung
Ein Kind im Rollstuhl sitzt in der Schule: Invaliditätsversicherungen für Kinder springen sowohl nach Unfällen als bei Schäden durch Krankheit ein. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 18.10.2017 um 15:48
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Kinder haben ihr Leben noch vor sich. Aber auch das macht sie nicht immun gegen Unfälle und Krankheiten. Eine Kinderinvaliditätsversicherung verspricht größeren Schutz als eine Unfallversicherung – trotzdem bieten sie viele Versicherer so nicht mehr an. Die Hintergründe gibt es hier.

Kinderinvaliditätsversicherungen finden sich kaum noch in den Produktpaletten der Versicherer – ein Grund: Sie sind für Verbraucher und Anbieter recht teuer und bedürfen einer umfangreichen Beratung. Das heißt aber nicht, dass sie sinnlos sind.

Denn wer für sein Kind „nur“ eine Unfallversicherung abschließt, befindet sich noch immer im Risiko. So decken Unfallpolicen nur einen kleinen Teil der Schäden ab, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen.

Danach werden Behinderungen in mehr als 80 Prozent der Fälle durch Krankheiten verursacht. Nur 2 Prozent gehen auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet.

Eine Invaliditätsversicherung leistet unabhängig davon, ob der Versicherungsfall durch Krankheit oder durch einen Unfall eintritt. Dieser tritt dann ein, wenn das Versorgungsamt dem Kind eine Behinderung von mindestens 50 Prozent attestiert.

„Bei den meisten Policen beginnt der Schutz ab dem ersten Geburtstag. Manche starten aber schon kurz nach der Geburt, ab der sechsten Woche“, sagt Michael Nischalke von der Stiftung Warentest gegenüber dem MDR. Der Schutz geht dann bei den meisten Versicherern bis zum 18. Lebensjahr, bei manchen auch bis zum 27.

Bei der Auszahlung bieten die Versicherer drei Modelle an: eine lebenslange Rentenzahlung, eine Einmalzahlung oder eine Kombination aus beidem. Zu Letzterem rät auch Experte Nischalke: „Wenn am Anfang eine kleinere Zahlung kommt, deckt die sinnvollerweise nötige Umbauten ab, die man etwa im Haus oder beim Auto braucht.“

Warum gibt es immer weniger Anbieter?

Nicht nur müssen Eltern vor Abschluss einer Kinderinvaliditätspolice eine sehr umfangreiche Beratung erhalten. Auch ist dieser Schutz meist sehr teuer: Guter Schutz kostet laut MDR ab 300 Euro im Jahr aufwärts, die Regel sind 400 Euro jährlich. Unfallversicherungen kosten da deutlich weniger.

Doch die Versicherer reagieren:

Immer öfter gibt es auf dem Markt nun „aufgepolsterte“ Unfallpolicen für Kinder. „Da gibt es Angebote, die folgen mehr dem Gedanken, nur bestimmte schwere Krankheiten zu versichern. Oder in den Bedingungen steht, dass die Versicherung zahlt, wenn das Kind nicht mehr zur Schule gehen kann“, so der Experte. Aber auch hier gilt der Schutz eben nur für Schulkinder und für bestimmte Krankheiten. Deshalb lohnt hier ein ganz genauer Blick ins Kleingedruckte.

autorAutor
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content