Ladesäulen werden nicht nur in öffentlichen Bereichen immer wichtiger, wie am Schleswiger Rathaus, auch für Unternehmen wird es wichtiger. © picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow/SULUPRESS.DE
  • Von Manila Klafack
  • 24.05.2022 um 08:30
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Unternehmen prüfen verstärkt, ob sie ihren Fuhrpark auf Elektroautos umstellen. Wenn das geschieht, müssen sie für ausreichende Lademöglichkeiten sorgen. Dabei gilt: Über die Betriebshaftpflichtversicherung können eventuelle Ladeschäden an den E-Autos von Mitarbeitern oder Gästen des Unternehmens abgesichert werden. Hier kommen die Details.

Mittlerweile werden beinahe genauso viele Hybrid-Fahrzeuge neu zugelassen wie reine Benziner. Das Kraftfahrtbundesamt meldet für März 2022 einen Anteil bei den Neuzulassungen von 31,4 Prozent. Bei Benzinern waren es 34,9 Prozent. Jedoch nahmen beide Antriebsarten im Vergleich zum März 2021 ab. Zugelegt haben mit 14,5 Prozent gegenüber März 2021 die reinen Elektrofahrzeuge, die sogenannten BEV (Battery Electric Vehicle). Ihr Anteil an den Neuzulassungen beträgt damit 14,3 Prozent.

Nicht nur im privaten Bereich, sondern auch bei Unternehmen steigt das Interesse an Elektrofahrzeugen. Im Zuge der Mobilitätswende ist zu erwarten, dass sich hier noch einiges verändern wird. Denn jedes Unternehmen, das auf einen Fuhrpark nicht verzichten kann, wird sich früher oder später mit dem eigenen CO2-Ausstoß beschäftigen. Elektromobilität ist hier ein Weg.

Unternehmen müssen ihre Lademöglichkeiten planen

Entscheiden sich Unternehmen für Elektroautos müssen sie sich zwangsläufig über Lademöglichkeiten Gedanken machen. Hierfür gilt es, den grundsätzlichen Bedarf für die Gegenwart aber auch für die Zukunft festzustellen. Auch die Fahrzeuge der Mitarbeiter und Besucher gehören in diese Betrachtung. Branchenexperten prognostizieren, dass rund 50 Prozent der Parkplätze eines größeren Unternehmens mit einer Ladestation ausgestattet sein werden.

Doch nicht nur die Lademöglichkeiten selbst sollten geprüft werden, sondern auch deren Absicherung – denn ein Schaden an einem E-Auto beim Ladevorgang ist nicht auszuschließen. Kurzum: Die neuen Anforderungen an Unternehmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erfordern auch einen veränderten Versicherungsschutz.

Diese Entwicklung stellte auch das Insurtech Finanzchef24 in ihrem Gewerbeversicherungsreport vom Oktober 2021 fest. Im Zuge verstärkter Diskussionen um den Klimawandel würden grüne Gewerbeversicherungen ins Blickfeld von Kunden und Anbietern gelangen. Die Branche sei in einer Findungsphase, bei der die Parameter definiert werden und Klimaneutralität sei dabei ein Faktor, so Finanzchef24.  

Erste Versicherer übernehmen Mehrkosten für nachhaltigen Ersatz

Die Versicherer würden beispielsweise den Ausstoß von CO2 vermeiden oder Bäume pflanzen. Zudem würden erste Versicherer bei grünen Tarifen im Schadensfall bis zu 20 Prozent mehr zahlen, wenn bei der Reparatur oder der Neuanschaffung ökologische, nachhaltigere oder sparsamere Materialien verbaut oder nachhaltigere Firmen beauftragt werden.

Manche Versicherer hätten laut Finanzchef24-Report zudem spezielle Produkte für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt, die Photovoltaik oder Geothermie einsetzen und damit andere Risiken haben als jene Betriebe ohne alternative Energiequellen. Auch die sich ändernde Mobilität fließe in grüne Produkte ein. So gebe es Absicherungslösungen für E-Ladestation oder Wallboxen.

Zu diesen Lösungen für Ladestationen gehört beispielsweise die Gewerbe-Kompakt-Absicherung von rhion.digital mit grünen Optionen, die über den Marktplatz bessergrün abschließbar ist. Betriebshaftpflichtversicherung, Inhaltsversicherung und Gebäudeversicherung sind hier in einem Komplettpaket erhältlich.

BHV schließt Ladeschäden am E-Auto ein

„Eine Betriebshaftpflichtversicherung kann Schäden an einem E-Auto durch die Ladesäule einschließen“, sagt Lars Fuchs, Bereichsleiter Maklervertrieb bei rhion.digital. „Da sich mittel- und langfristig der Nachhaltigkeitsgedanke in Unternehmen weiter durchsetzen wird, und dafür beispielsweise auch Solar- und/oder Photovoltaikanlagen installiert werden oder bereits wurden, ist die Absicherung dieser neuen Risiken ebenfalls ein Thema, dem neue Versicherungsprodukte Rechnung tragen werden. Mit diesen kann sich der Versicherungsvermittler bei seinen Kunden bereits jetzt als Ansprechpartner und Problemlöser positionieren“, so Lars Fuchs.

In einer Gebäudeversicherung mit grünen Versicherungsleistungen sind beispielsweise Mehrkosten für nachhaltige und umweltfreundliche Maßnahmen versichert, ebenso wie die Kosten, wenn Bepflanzungen und Grünanlagen beschädigt wurden. Auch Mehrleistungen für die Neuanschaffung mit nachhaltigen Baustoffen im Schadenfall sind möglich.

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Manila Klafack

Manila Klafack ist Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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