Heinz-Pe­ter Roß, Vorstandsvorsitzender der Viridium-Gruppe. © Viridium
  • Von Lorenz Klein
  • 05.04.2017 um 10:29
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Die Protektor Lebensversicherungs-AG, Auffanggesellschaft der deutschen Lebensversicherer, plant ihren Bestand von rund 100.000 Lebensversicherungsverträgen an die Run-Off-Plattform Viridium zu übertragen. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Bestand der pleite gegangenen Mannheimer Lebensversicherung, den Protektor 2003 übernahm. Für die Kunden soll sich nichts ändern.

Die Ausgliederung des ehemaligen Mannheimer-Bestandes hatte Protektor bereits im vergangenen Jahr angekündigt (wir berichteten). Nun hat auch die Finanzaufsicht Bafin der Ausgliederung ihren Segen gegeben.

Der Bestand, den Protektor 2003 von der pleite gegangenen Mannheimer Lebensversicherung übernommen und saniert hat, soll laut Protektor in die neu gegründete Gesellschaft Salvamus Lebensversicherungs-AG übertragen werden, jedoch im Rahmen der Eingliederung in die Viridium-Gruppe wieder umbenannt werden.

Bis Mitte 2017 soll dann auch der Verkauf des ausgegliederten Bestands an Viridium abgeschlossen sein. Diesem müssen sowohl die Hauptversammlung von Protektor als auch die Bafin noch zustimmen.

Mehr zum ThemaMehr zum Thema
Verträge der ehemaligen Mannheimer Lebensversicherung

Protektor will Mannheimer-Bestand im Frühjahr verkaufen

Bestände in neue Hände gelegt

Protektor gründet Tochtergesellschaft

Das Portfolio bestehe weitestgehend aus klassischen Lebensversicherungspolicen mit garantierten Leistungen, berichtet die Viridium-Gruppe in einer gesonderten Mitteilung. Dabei sei für die Versicherungsnehmer „Kontinuität sichergestellt“. Die Versicherungsbedingungen bleiben nach Angaben von Protektor unverändert, auch die garantierten Leistungen sollen weiterhin gelten, so auch alle bereits zugeteilten Überschussanteile.

Alle Mitarbeiter des Versicherungsbetriebs gehen auf die neue Gesellschaft Salvamus über, die auch Rechtsträger für alle Versicherungsverträge wird. Dem Vorstand der neuen Tochtergesellschaft soll der amtierende Protektor-Vorstand Rudolf Geburtig angehören.

Versicherte sollen von Kostenvorteilen profitieren

Wie Protektor weiter berichtet, solle die Abgabe des Bestandes zu Kostenvorteile führen, die den Versicherten direkt zugutekämen. Die Kostenvorteile entstehen demnach durch die Integration der Verträge in eine deutlich größere Bestandsverwaltung. Gleichzeitig sei garantiert, so Protektor, dass die Verwaltungskosten für jede Police „langfristig stabil bleiben“. Die Kosten würden ausschließlich um „allgemeine, inflationsorientierte Preissteigerungen angepasst werden“.

„Es ist bereits das dritte Lebensversicherungsunternehmen, das wir als Portfoliogesellschaft in die Viridium-Gruppe aufnehmen“, sagt Heinz-Peter Roß, Vorstandsvorsitzender der Viridium-Gruppe. Mit dem Erwerb des Lebensversicherungsbetriebs von Protektor untermauere man die eigene Leistungsfähigkeit „als führende Plattform für das Management von Lebensversicherungen“, so Roß.

Viridium hat sich auf das Management inaktiver Lebensversicherungsbestände spezialisiert. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsunternehmen der internationalen Beteiligungsgesellschaft Cinven, mit Sitz in London, und der Hannover Rück SE.

Die Protektor Lebensversicherungs-AG ist die freiwillige Auffanggesellschaft der deutschen Lebensversicherer und ist 2006 vom Bundesministerium der Finanzen mit den Aufgaben und Befugnissen des gesetzlichen Sicherungsfonds für die Lebensversicherer betraut worden.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort