Ein Uhrmacher montiert eine Kuckucksuhr. Die Stimmung von Kleinstunternehmen und Soloselbständigen hat sich infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich verschlechtert. © picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
  • Von Lorenz Klein
  • 07.04.2022 um 17:14
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Der russische Angriff auf die Ukraine hat das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen und Soloselbständige auf Talfahrt geschickt. Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte, fiel der entsprechende Index im März auf minus 10,0 Punkte – im Februar waren es noch plus 2,6 Punkte.

Soloselbstständige und Kleinstunternehmen mit weniger als neun Mitarbeiter bangen infolge des Ukrainekriegs um ihre wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise.

Die „aufkeimende Hoffnung“ vom Februar sei aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine „in sich zusammengefallen“, kommentierte Klaus Wohlrabe vom Münchner Ifo-Institut am Donnerstag die aktuellen Umfrageergebnisse in diesem Wirtschaftssegment für den Monat März. „Auch bei den Kleinstunternehmen und Soloselbständigen greift die Unsicherheit um sich“, so Wohlrabe weiter.

Laut dem Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex, der regelmäßig die wirtschaftlichen Perspektiven für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern abfragt, fiel der Index im März auf minus 10,0 Punkte von plus 2,6 im Februar (siehe Grafik). „Der deutliche Rückgang des Geschäftsklimas ist auf den Absturz der Erwartungen zurückzuführen“, teilte das Ifo-Institut mit. Immerhin: Die aktuelle Lage beurteilten die Firmen im März leicht besser als noch im Februar.

Auch Kleinstunternehmen wollen an der Preisschraube drehen

Eine weitere Erkenntnis der Ifo-Marktforscher lautet, dass immer mehr Unternehmen in Deutschland Preiserhöhungen ankündigen. Kleinstunternehmen und Soloselbstdtändigen seien da keine Ausnahme, wie es hieß. Demnach berichtete jedes zweite Unternehmen von Preiserhöhungsplänen – damit liegen sie laut Ifo-Institut nicht weit hinter der Gesamtwirtschaft, wo es knapp zwei Drittel sind.

Das Ifo-Institut berechnet seinen Geschäftsklimaindex für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern seit August 2021. Dabei kooperieren die Münchner mit dem Online-Tool-Dienstlesiter Jimdo, das nach eigenen Angaben monatlich rund 9.000 Managerinnen und Manager befragt. Abgebildet werden demzufolge alle Wirtschaftsbereiche, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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