Für einen sorgenfreien Ruhestand: Mit der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sparen Arbeitnehmer für die Rente. © picture alliance / Neundorf/Kirchner-Media
  • Von Achim Nixdorf
  • 28.01.2021 um 13:26
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Die großen Lebensversicherer in Deutschland gehen davon aus, dass die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Das zeigt eine neue Deloitte-Studie. Das Sozialpartnermodell fristet allerdings noch immer ein Schattendasein – auch weil ein erster rechtsverbindlicher Abschluss weiter auf sich warten lässt.

Das Herzstück des Modells ist die Einführung einer „reinen Beitragszusage“: Der Arbeitgeber zahlt für seinen Arbeitnehmer über eine Versorgungseinrichtung, etwa ein Versicherungsunternehmen, einen bestimmten Beitrag in die bAV. Für die Höhe der daraus resultierenden Altersrente gibt es aber keine Garantie. Das schafft Spielraum für Investitionen in höher rentierte Anlageklassen, birgt aber auch das Risiko von Rentenkürzungen. Daher können die Sozialpartner eine „Zielrente“ vereinbaren und einen zusätzlichen Sicherungsbeitrag vereinbaren, den allein der Arbeitgeber bezahlt. Wie bei der Entgeltumwandlung auch sind die Beiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer steuerlich gefördert. Bis heute ist allerdings noch kein Sozialpartnermodell rechtsverbindlich vereinbart worden.

Koexistenz von alter und neuer bAV-Welt

Die durch das Sozialpartnermodell neu geformte „bAV-II-Welt“ unterscheidet sich grundlegend von der durch Garantien und Einstandspflichten geprägten „bAV-I-Welt“. 87 Prozent der von Deloitte Befragten rechnen allerdings damit, dass die Bedeutung der klassischen bAV-Gestaltungsmodelle auch mit der Einführung von Sozialpartnermodellen mindestens unverändert bleiben wird. 62 Prozent geben an, dass das Sozialpartnermodell die bisherige bAV-I-Welt nicht verdrängen wird.

„Die Relevanz von Sozialpartnermodellen wird zumindest auf kurze Sicht noch verhalten eingeschätzt“, fasst Deloitte-Direktor Klaus Friedrich die Studien-Ergebnisse zusammen. „Dennoch sind viele der befragten Unternehmen überzeugt, dass auf die ersten Vereinbarungen weitere folgen werden – nicht zuletzt auch aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsperiode und der Diskussion um die Finanzierbarkeit über lange Zeiträume gewährter Garantien. Wesentlich für den Erfolg des Versorgungssystems Sozialpartnermodell ist aber letztlich auch die Akzeptanz der Arbeitnehmerinnen und -nehmer.“

Die komplette Studie, die Deloitte zusammen mit dem Analysehaus V.E.R.S. Leipzig erstellt hat, finden Sie hier zum Download.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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