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Ingenieur im Maschinenbau: Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung kräftig gesunken © picture alliance / imageBROKER | Unai Huizi
  • Von Andreas Harms
  • 12.03.2024 um 12:23
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:00 Min

Die Momentaufnahme ist prima – Berufsunfähigkeitsversicherer stehen finanziell größtenteils stabil da. Allerdings beobachtet man bei Franke und Bornberg derzeit einen Preiskampf, der das Bild schon bald verändern könnte.

Die deutschen Berufsunfähigkeitsversicherer stehen offenbar erfreulich stabil da. Denn das legt das neue BU-Stabilitäts-Rating von Map-Report aus dem Hause Franke und Bornberg nahe. Es ist das fünfte dieser Art. Demnach erreichten die folgenden 8 von 57 untersuchten Versicherern die Spitzennote mmm+ (Ergebnis in Klammern):

  1. LV 1871 (90,4 Prozent)
  2. Inter (90,3 Prozent)
  3. Provinzial Rheinland (88,3 Prozent)
  4. Europa (88,0 Prozent)
  5. BL die Bayerische (87,7 Prozent)
  6. Continentale (87,1 Prozent)
  7. Volkswohl Bund (86,6 Prozent)
  8. Allianz (85,7 Prozent)

Ein Großteil von 26 Häusern – und das ist die besonders gute Nachricht – schaffte ein beachtliches mmm. 15 Versicherer wurden nur zum Teil bewertet, weil sie wichtige Daten nicht lieferten. Vier Häuser stellten sich dem noch deutlich umfangreicheren BU-Unternehmens-Rating von Franke und Bornberg. Dabei werten die Analysten auch interne Kennzahlen und Abläufe mit aus.

Dafür gab es das Rating FFF+, das folgende Häuser somit erreichten:

  1. Nürnberger (92,3 Prozent)
  2. HDI (87,5 Prozent)
  3. Ergo Vorsorge (86,2 Prozent)
  4. Generali (85,5 Prozent)

Für das Rating setzten die Analysten zahlreiche Kriterien an. Für jedes einzelne gab es bis zu 100 Punkte. Diese Teilergebnisse führten sie gewichtet zu den gezeigten Gesamtnoten zusammen. Hier sind die Kriterien:

Untersuchungskriterien fürs BU-Stabilitäts-Rating von Franke und Bornberg
Untersuchungskriterien fürs BU-Stabilitäts-Rating von Franke und Bornberg

Eher skeptisch blickt man bei Franke und Bornberg auf die aktuellen Trends im Markt. Zwar überzeugen die derzeitigen Ergebnisse, allerdings könnte der Preiskampf das ändern. So liege die Bruttoprämie für einen Maschinenbauingenieur marktdurchschnittlich heute rund 10 Prozentpunkte niedriger als 2015, heißt es. Und zwar, obwohl der Garantiezins seitdem von 1,25 auf 0,25 Prozent gesunken ist.

„Da ist Skepsis angebracht, ob diese Strategie langfristig gutgehen kann“, meint Geschäftsführer Michael Franke. „Der Preiswettbewerb verstärkt die Gefahr einer Unterkalkulation. Auch die weiter zunehmende Unterteilung der Berufsgruppen – vor allem bei vermeintlich risikoarmen Tätigkeiten – und die Zunahme psychischer Erkrankungen forciert diesen Trend.“

„Rote Linien überschritten“

Allerdings hält Franke die Talsohle bei den Preisen noch nicht für erreicht und warnt: „Gleichzeitig beobachten wir mit Skepsis, wie jahrzehntealte rote Linien überschritten werden, indem erste Anbieter vollständig auf die sogenannte konkrete Verweisung verzichten.“

Ein weiterer Teilaspekt im neuen Rating ist die Differenz zwischen Brutto- und Nettoprämie. Die ergibt sich aus dem Überschusssatz. Wobei laut Franke und Bornberg gilt: Je größer der Abstand zwischen Netto- und Bruttoprämie, umso größer das Risiko, dass die Prämien steigen. Immerhin gibt es auch hier gute Nachrichten: Die marktweite Spanne ging von 36,1 Prozent auf nunmehr 31,2 Prozent zurück. Und hier sind einige Werte für die untersuchten Versicherer am Beispiel eines Bankangestellten:

Differenz zwischen Brutto- und Nettoprämie in BU-Stabilitäts-Rating von Franke und Bornberg
Differenz zwischen Brutto- und Nettoprämie in BU-Stabilitäts-Rating von Franke und Bornberg

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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